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YouTube-Epigonen

Vier Video-Portale im Schatten des Giganten

27.04.2009

15 Stunden Film - pro Minute

Dass sich separate Rubriken vor allem finanziell lohnen, hat Axel Schmiegelow, Geschäftsführer der 2006 in Köln gegründeten von den großen Privatanbietern wie RTL und ProSiebenSat.1 unabhängigen Plattform sevenload, festgestellt: "Wir sind nicht in den roten Zahlen unterwegs. Unser Fokus waren von Anfang an Sendungen und Kanäle mit Premium-Inhalten." Laut AGOF nutzen monatlich 1,3 Millionen Unique User die Inhalte. Die Spanne der Videos reicht inzwischen von den typischen Videos stolpernder Katzen über den National Geographic Channel bis hin zu Folgen der Daily-Soap "Verbotene Liebe".

Auch Clipfish-Geschäftsführer Blüm sieht in den kontrollierten Rubriken Vorteile - besonders für die Werbekunden: "Durch die hohe Nutzungsrate der professionell produzierten Inhalte verzeichnen wir auch ein zunehmendes Interesse der Werbepartner, denn diese möchten sich in verlässlichen Umfeldern präsentieren." So lässt sich für die Kunden vermeiden, was vor kurzem der Deutschen Telekom passiert war: Nachdem ihre Werbung neben rechtsextremen Einträgen erschienen sein soll, zog das Telekommunikationsunternehmen seinen Werbeauftrag für das Videoportal 3min im US-amerikanischen Online-Netzwerk Facebook zurück.

Doch trotz aller Abgrenzungsversuche ist der Abstand der Videoportale zu YouTube noch immer immens groß: Während beispielsweise auf MyVideo täglich etwa 450 Stunden Filmmaterial hochgeladen werden, sind es auf YouTube rund 15 Stunden - pro Minute. Wie viele Minuten davon alleine die Nutzer in Deutschland auf die Plattform heben, möchte das Unternehmen allerdings lieber für sich behalten. (dpa/ajf)