Geschäft mit Hochverfügbarkeit wächst am schnellsten

Veritas portiert Cluster Server auf Windows NT

14.04.2000
MÜNCHEN (CW) - Die Veritas Software Corp. erweitert die Basis für ihre Cluster-Software um eine weitere Plattform. Ab Mitte des Jahres soll es den "Cluster Server" neben Solaris und HP-UX auch für Windows NT geben. Damit lassen sich bis zu 32 Server in einem Cluster zusammenfassen.

Die Cluster-Produkte bilden momentan das am stärksten wachsende Marktsegment innerhalb des Unternehmens, erklärt Chris Boorman, Leiter der europäischen Marketing-Abteilung. Um von diesem Trend weiter zu profitieren, wird Veritas ab Juni dieses Jahres den Veritas Cluster Server (VCS) auch für Windows NT anbieten. Bislang lief das Programm nur auf den Unix-Derivaten Solaris und HP-UX. Eine Version für Windows 2000 werde noch in diesem Jahr folgen, verspricht Robin Purohit, leitender Produkt-Manager für den Bereich Clustering. Weiteres Ziel des Herstellers sei eine Version für IBMs AIX-Plattform. Die Skalierbarkeit reicht von zwei bis zu maximal 32 Rechnerknoten.

Laut Hersteller lassen sich mit dem Cluster-Server herkömmliche Standardapplikationen verwenden. Softwareagenten sorgen dafür, dass die Programme im Cluster arbeiten und nicht mehr aufwendig angepasst werden müssen. Bislang gibt es diese Agenten für Datenbanken von Oracle, Sybase und Informix. Der Hersteller plant, die Palette seiner Cluster-Agenten weiter auszubauen. Wer die Verbindung zwischen Cluster und Software selbst entwickeln möchte, bekommt von Veritas die dafür notwendigen Application Programming Interfaces (APIs).

Neben Recovery- unterstützt das Produkt auch kaskadierende Failover-Funktionen. Das heißt, sollte der Rechner, der die Aufgaben eines ausgefallenen Servers übernommen hat, ebenfalls zusammenbrechen, wird dessen Funktion automatisch von einem anderen Rechner im Cluster übernommen.

Neben der NT-Version des Cluster Servers bringt Veritas mit dem "Global Cluster Manager" eine Software auf den Markt, mit deren Hilfe Anwender laut Hersteller verschiedene über die ganze Welt verstreute Cluster überwachen können. Das Management der zusammengeschlossenen Rechnerverbände funktioniert über eine zentrale Browser-basierte Konsole. Sollte ein Cluster komplett ausfallen, beispielsweise durch eine Naturkatastrophe, kann ein anderer Server-Verband dessen Aufgaben automatisch übernehmen. Den Global Cluster Manager gibt es vorerst nur für Suns Unix-Variante Solaris. Versionen für weitere Plattformen sollen im Lauf des Jahres folgen.

Mit seinen Cluster-Produkten adressiert Veritas vor allem den wachsenden E-Commerce-Markt. Unternehmen, deren Geschäfte zum größten Teil über das Internet abliefen, könnten sich Ausfälle ihrer DV-Anlagen nicht mehr leisten. Nach Untersuchungen der Marktforscher von Forrester sind ausfallbedingte Millionenverluste innerhalb weniger Stunden in diesem Geschäft keine Seltenheit mehr. Beide Cluster-Programme sollen im Juni dieses Jahres auf den Markt kommen. Die Preise werden erst zur Markteinführung bekannt gegeben.