Utility Services müssen noch reifen

24.04.2002
Von 


Joachim Hackmann ist Principal Consultant bei PAC – a teknowlogy Group company in München. Vorher war er viele Jahre lang als leitender Redakteur und Chefreporter bei der COMPUTERWOCHE tätig.

Software- und Hardwareanbieter tun sich jedoch schwer mit dem Wechsel auf regelmäßige oder nutzungsabhängige Abschlagszahlungen. Bislang wird die gesamte Summe aus dem Verkauf eines Pakets als Einnahme verbucht, sobald der Vertrag unterschrieben wurde. Der Umstieg auf einen kontinuierlichen Einnahmenstrom durch neue Lizenzmodelle würde zumindest vorübergehend Umsatzziele und Aktienkurs belasten.

Die Anbieter von nutzungsabhängigen Services stehen zudem vor dem Problem, der Kundschaft die neuen Modelle nahezubringen. Kaum ein Anwender kann seinen Ressourcenbedarf exakt vorhersagen und plausible Preisverhandlungen führen. Nur wenige IT-Abteilungen - darunter so gut wie keine in kleinen oder mittleren Unternehmen - messen die Auslastung ihrer eigenen Infrastruktur und Applikationsnutzung. Noch seltener gibt es Abrechnungsverfahren. Den Anwendern fehlen also Vergleichsdaten; sie haben kein Gefühl dafür, was derartige Dienste kosten dürfen. Die Giga Information Group erwartet daher, dass Utility Services sich nur als variable Komponente von großangelegten Outsourcing-Verträgen durchsetzen werden. An die Adresse der Anwender richten die Analysten die Warnung, die Offerten genau zu durchleuchten und vor allem auf einen Zugewinn an Flexibilität zu achten.