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Update: Schneider Electric lässt sich APC-Übernahme viel kosten

31.10.2006

APC erzielt mehr als die Hälfte seines Umsatzes in den USA, ein Drittel in Europa. Schneider-Chef Tricoire führt genau das als einen der Gründe für den Kauf an, denn MGE sei dort kaum vertreten. Zudem ergänzten sich die Produktpaletten der Firmen, da APC die Spitzenposition bei kleinen USV-Anlagen halte und MGE eher bei Großanlagen stark vertreten sei. Interessant für den CEO sind auch die Produktionsanlagen von APC in Asien: Die Amerikaner fertigen dort auf 52 000 Quadratmetern während MGE nur 13 000 Quadratmeter zur Verfügung stehen. Gerade die Wachstumsmärkte in Asien und dort besonders China sind für Schneider als Absatzgebiete interessant. Um Transportkosten zu sparen will die Company vor Ort produzieren. Tricoire erwartet sich von dem Deal große Synergieeffekte. Er stellt ab 2011 jährliche Einsparungen in Höhe von 220 Millionen Dollar in Aussicht, wobei 70 Prozent davon bereits 2009 zu erzielen seien.

Schneider Electric will den Deal im ersten Quartal 2007 abgeschlossen haben. Finanziert wird der Kauf durch eine Kapitalerhöhung in Höhe von 1,2 Milliarden Euro und durch einen Kredit bei der französischen Großbank BNP Paribas in Höhe 4,5 Milliarden Euro. Die Übernahme muss noch von der Kartellbehörde und den Aktionären abgesegnet werden. Der APC-Verwaltungsrat hat den Kauf bereits gebilligt und die beiden Board-Mitglieder Rodger Dowdell und Neil Rasmussen, die knapp zehn Prozent der APC-Aktien halten, empfahlen den Mitbesitzern, dem Deal zuzustimmen. Analysten bewerten das als Zeichen dafür, dass der Kaufpreis zu hoch ist. CEO Tricoire ist sich aber sicher, das Richtige getan zu haben. Denn die Kosten für Stromversorgung und Kühlung im Rechenzentrum sollen weiter stark steigen und seiner Einschätzung nach schon 2008 höher sein als die Anschaffungspreise für neue Server. (kk)