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Update: Durchatmen bei BenQ-Mobile-Beschäftigten

24.11.2006

Am Mittwoch sei ein Durchbruch erzielt worden, sagt der Bezirksleiter der IG Metall in Nordrhein-Westfalen, Detlef Wetzel. Die erlösende Botschaft: Siemens wird erheblich mehr tun, damit die betroffenen BenQler eine neue berufliche Perspektive erhalten. Das Unternehmen habe in die soziale Verantwortung genommen werden können, sagte der Gewerkschafter.

Ursprünglich hatte sich Siemens lediglich bereit erklärt, rund 35 Millionen Euro unter anderem für den Aufbau einer so genannten Transfergesellschaft bereitzustellen. Jetzt sei es ein Vielfaches davon, betonte Wetzel vor Journalisten in Düsseldorf. „Wir haben eine gute Vereinbarung mit Siemens abgeschlossen“, freut er sich. Wetzel spricht von Schadensbegrenzung, aber auch davon, dass durch Missmanagement viele Arbeitsplätze vernichtet worden seien.

Im schlimmsten Fall, so rechnen der IG Metaller und sein bayerischer Kollege Werner Neugebauer vor, würden sich die Zahlungen von Siemens auf eine Summe von 180 Millionen Euro belaufen. Der Münchner Konzern lässt rasch dementieren und spricht von unseriösen Angaben. So falsch können die Zahlen der IG Metall nicht sein, denn es ist nur ein Szenario: Eintreten würde dieser Fall nur, wenn bei der Transfergesellschaft alle 3000 betroffenen BenQ-Mitarbeiter ab dem 1. Januar 2007 eingegliedert und bis zum 31. Dezember bei ihr blieben. Tatsächlich dürften die Finanzmittel von Siemens erheblich niedriger ausfallen, je nachdem, wie viele BenQ-Mitarbeiter einen neuen Job finden und wie schnell. Schon heute sollen nach Kenntnis der IG Metall NRW bereits 200 eine Anstellung bei Siemens oder einem anderen Arbeitgeber gefunden haben.