Unix-Markt im Visier Intergraph-Layer verhilft Autocad zu mehr Performance

22.09.1995

MUENCHEN (CW) - Intergraph hat einen auf Autocad zugeschnittenen Software-Layer fuer die in Windows NT enthaltene Grafik- Schnittstelle "OpenGL" herausgebracht. Mit "AutoGL 1.0" soll sich die Performance der Konstruktionsanwendungen insbesondere im 3D- Bereich erheblich beschleunigen lassen.

Bei OpenGL handelt es sich um eine 3D-Grafikbibliothek, die speziell fuer Konstruktionsaufgaben wie das Erzeugen und Darstellen von Elementen, fuer Renderings, Drahtmodelle oder leicht schattierte Ansichten entwickelt wurde. Mit dem in Windows NT integrierten Interface sollte eine fuer diese Anwendungen effektivere Grafik-Schnittstelle bereitgestellt werden, als sie Windows von sich aus bot.

Einen weiteren Performance-Gewinn verspricht Intergraph nun Autocad-Anwendern mit AutoGL. Das Produkt ersetzt den urspruenglichen Autodesk-Interface-Treiber durch einen Open-GL- kompatiblen Treiber und laedt einen ebenfalls OpenGL-kompatiblen Renderer. Dieser erkennt Elemente-, Ansichts-, Beleuchtungs- sowie Materialdaten und konvertiert sie in das OpenGL-Format, das wiederum auf dem Bildschirm als Drahtmodell oder im leicht schattierten Modus dargestellt wird. Die Leistungssteigerung wird laut Hersteller mit einer optimierten Display-Liste, speziellen Rendering-Algorithmen und OpenGL-Hardwarebeschleunigern erreicht.

Mit der neuen, rund 650 Mark teuren Grafik-Engine will der Spezialist fuer CAD/CAM-Komplettsysteme auch die unter Unix arbeitenden Konstrukteure zum Umstieg auf NT bewegen, indem ihnen eine vergleichbare Systemleistung auf guenstigeren, Intel-basierten Windows-Workstations angeboten wird. Ein Performance-Test mit Version 13 von Autocad auf Basis von Windows NT 3.5 hat laut Intergraph gezeigt, dass die Anwendungen bis zu 94mal schneller laufen, wobei die besten Ergebnisse mit Multiprozessorrechnern und OpenGL-Grafikhardware erzielt wurden.