Übersicht: Zahlungssysteme im Web - Die Qual der Payment-Wahl

16.09.2007
Von Jürgen Liebherr

Gestaffelte Provisionsmodelle

Für den Shopper schlägt dieses Verfahren mit einem Euro pro Überweisung aufs Konto und mit 50 Cent pro Einsatz der virtuellen Karte zu Buche. Nutzerzahlen nennt Wirecard bislang nicht, mit den aktuellen Wachstumszahlen sein jedoch „sehr zufrieden“. Sie hätten dazu beigetragen, dass Wirecard im Kerngeschäft der elektronischen Zahlungsabwicklung und dem Risikomanagement im ersten Quartal 2007 Umsätze in Höhe von 28,229 Millionen Euro erzielte. Im Vergleichszeitraum des Vorjahres waren es noch 16,436 Millionen Euro.

Ein weiteres Kriterium bei der Wahl eines Bezahlsystems sind natürlich die Kosten. Bei den – gerade im Online- Handel – oft minimalen Margen fällt jedes verlorene Prozent an Provision schwer ins Gewicht. Die Provisionsmodelle sind in der Regel gestaffelt. Je höher der Umsatz oder der Güterpreis ist, desto geringer ist die abzutretende Provision an den Bezahldienst. Unter der Hand heißt es des Öfteren, dass die Höhe der Provision durchaus verhandelbar sei. Neben Provisionskosten fallen unter Umständen noch Einrichtungskosten, laufende (monatliche) Kosten oder eine (jährliche) Grundgebühr an.

Drei verschiedene Kategorien

Bei empirischen Untersuchungen zeigte sich immer wieder, dass das womöglich wichtigste Entscheidungsmerkmal die Umsatzsicherung ist. Darunter fallen einzelne Punkte wie Zahlungssicherheit, Datensicherheit, technische Zuverlässigkeit und Verfügbarkeit sowie Unterstützung des Händlers bei Forderungsausfällen durch den Provider. Last, but not least sollten sich Händler über grundsätzliche Dinge im Klaren sein. Zum einen ist nicht jeder Payment- Provider für alle Geldbeträge gleichermaßen geeignet. Das heißt: Geht es um Kleinstbeträge (Micropayment), etwa im Bereich von 0,01 bis 5,00 Euro? Oder bewegen sich die Käufe im höheren Segment (Makropayment)? Zum anderen lassen sich die Bezahlsysteme in drei unterschiedliche Kategorien einteilen:

1. Einige Systeme, wie beispielsweise Clickandbuy, sind prinzipiell „Inkassosysteme“. Das heißt, sie sammeln für den Kunden die anfallenden, meist geringen Einkaufsbeträge und ziehen dann monatlich die Gesamtsumme vom Konto oder von der Kreditkarte ab.

2. Daneben gibt es noch die etwas selteneren Prepaid-Systeme. Per Kreditkarte oder Überweisung füllt der Kunde vorauszahlend sein Konto mit Cash auf, oder er erkauft sich ein bestimmtes Kontingent an „Punkten“ (zum Beispiel „Webcents“) und kann diese dann schließlich im Internet auf den Kopf hauen.