Tools mehrerer Hersteller arbeiten zusammen

Tivolis Management-Suite bändigt komplexe Netze

11.10.1996

Netview wird als Server für Windows NT und als Midlevel- Manager für die Plattformen Solaris, Windows NT, AIX und OS/2, HP- UX und Unix angeboten. Netview für Windows NT soll zum Preis von 15 000 Dollar zu haben sein. Nach Angaben der Tivoli Systems Inc. in Austin, Texas, nutzt die Software Windows-NT-Funktionen. Mit einem Netview für NT-Server können Anwender bis zu 15 000 Elemente eines Netzes steuern. Außerdem besteht die Möglichkeit, eine Hierarchie von Netview-Plattformen aufzubauen.

Einen weiteren Schritt in Richtung Multiplattform-Fähigkeit geht der Netview Midlevel Manager. Er unterstützt derzeit die Betriebssysteme Solaris von Sun Microsystems, Windows NT, IBM AIX und OS/2, HP-UX von Hewlett-Packard und Unix von der Digital Equipment Corp. Anfang 1997 will Tivoli das Produkt auch als Server unter Solaris vermarkten sowie ein World-Wide-Web-Interface anbieten, um den Zugang zu Netview-Reports weiter zu verbreiten.

Noch früher, nämlich gegen Ende 1996, plant Tivoli Integrationsdienste, die Netview und andere Netz-Management- Plattformen mit dem System-Management-Rahmen TME 10 verbinden. Außer mit Netview wird TME 10 auch mit Spectrum von Cabletron, Openview von HP und dem Sunnet-Manager von Sun zusammenarbeiten. Die Universität von Florida hat Abteilungen mit allen diesen Netz- Managern. "Es wird uns sehr helfen, zentral eine TME-10-Funktion wie Softwaredistribution laufen zu lassen, um sicherzustellen, daß jedes Netz die Änderungen ausführt", sagte Jerry Wetherington, System Coordinator der Universität.

TME erleichtert Anwendern die Arbeit

Die IBM-Tochter Tivoli Systems Inc. verfügt mit TME 10 über ein Werkzeug, das die Zusammenarbeit mit Produkten ihrer Partner erleichtert. Unternehmen, die TME als De-facto-Standard akzeptieren, benötigen laut Tivoli infolgedessen keine weiteren Ressourcen, um Kompatibilität zu gewährleisten.

Mit diesem Produkt erntet Tivoli die Früchte der Arbeit der "10/Plus-Vereinigung". Unter diesem Namen haben sich 450 Firmen zusammengeschlossen, um ihre Anwendungen zu integrieren. Die Gruppe war im April 1996 angekündigt worden und traf sich zum ersten Mal im Juni.

Für die Anwender bedeutet Tivolis Ansatz eine große Erleichterung. Verteilte Umgebungen benötigen häufig verschiedene Verwaltungs- Tools und damit auch die entsprechenden Interfaces. Ein TME- Benutzer soll eine ereignisorientierte Software von Mitgliedern wie Boole & Babbage Inc., Maxm Systems Corp. oder Tivoli wählen können und sich sicher sein, daß das Tool die Netzalarme des Trouble-Ticketing-Moduls eines anderen Herstellers überwindet. Auf Interesse stößt TME 10 beispielsweise bei Wells Fargo & Co., San Franzisko. Deren Mitarbeiter suchen nach Auskunft von Peter Martin, Vice-President of Enterprise Automation, die Management- Tools aus, die sie für die besten halten. Die Interfaces haben sie bisher selbst gestrickt.