Tivoli konzentriert Management-Suite

23.05.2002
Von Martin Seiler

Das vorhandene Lösungsportfolio unterteilt Tivoli jetzt offiziell in die vier Bereiche Konfiguration/ Betrieb, Performance/Verfügbarkeit, Sicherheit sowie Storage. Diesen zugrunde liegt eine Schicht gemeinsamer Dienste (Core-Services). Dazu gehört neben der einheitlichen Bedienoberfläche IBMs Directory, die Datenbank DB2 als Data Warehouse sowie eine auf "Websphere" aufsetzende Web-Infrastruktur.

Sowohl Websphere als auch DB2 bietet Tivoli kostenlos mit anderen Einzelprodukten seiner Management-Suite an. DB2 stellt die Grundlage für das zentrale "Enterprise Data Warehouse" dar, das als Repository für Informationen dient, die über einzelne Verwaltungs-Tools von Tivoli oder anderen Herstellern erfasst wurden. Diese Werte lassen sich mit Hilfe des neuen "IBM Tivoli Service Level Advisor" auswerten, um Trends und Entwicklungen im Bereich der IT zu erkennen und Probleme möglichst vorherzusagen, bevor sie akut werden.

Im Zuge der Überarbeitung hat die gesamte Tivoli-Produktpalette eine Straffung erfahren: Aus den mehr als 170 Einzelprodukten hat der Hersteller nun aus Gründen der Übersichtlichkeit und der Integration 32 Bündel geschnürt. So wurden beispielsweise die Datenbank-Management-Lösungen für DB2, Oracle und Informix zu "Tivoli Monitoring for Databases" zusammengefasst, das alle Konnektoren für die einzelnen Datenbanken enthält. Ähnlich verhält es sich mit "Tivoli Manager for Applications", das die bislang getrennten Lösungen zur Verwaltung von Siebel-, SAP-, Oracle- und Peoplesoft-Produkten vereint.

Netview meets Enterprise Console

Die Meta Group beurteilt die Straffung als einen "guten Start", rät aber Anwendern, die bereits Tivoli-Lösungen einsetzen, unbedingt gemeinsam mit dem Anbieter eine Portfolio-Analyse vorzunehmen. Dabei sollte festgestellt werden, welche der Tools sie besitzen und welche der neuen Funktionalitäten sie möglicherweise bereits in Form von anderen Produkten nutzen.

Integriert wurden zudem Tivolis "Netview" und die "Enterprise Console". Dahinter steht die Absicht, das Management der Netzinfrastruktur und die Verwaltung von Systemen und Anwendungen stärker miteinander zu verzahnen. Dadurch, dass Ereignisse aus diesen bislang getrennten Bereichen nun miteinander korreliert werden können, sei es möglich, im Falle des Auftretens von Problemen eine schnellere und genauere Ursachenforschung zu betreiben.