Den Prozess möglichst schmerzfrei gestalten

Tipps für einen fairen Personalabbau

10.02.2010
Von 


Renate Oettinger war Diplom-Kauffrau Dr. rer. pol. und arbeitete als freiberufliche Autorin, Lektorin und Textchefin in München. Ihre Fachbereiche waren Wirtschaft, Recht und IT. Zu ihren Kunden zählten neben den IDG-Redaktionen CIO, Computerwoche, TecChannel und ChannelPartner auch Siemens, Daimler und HypoVereinsbank sowie die Verlage Campus, Springer und Wolters Kluwer. Am 29. Januar 2021 ist Renate Oettinger verstorben.

Outplacement-Berater mindern das Konfliktpotenzial

Um in der ohnehin angespannten Situation des Personalabbaus Pannen zu vermeiden, holen Unternehmen zuweilen Outplacement-Berater an Bord, die

- mit ihnen eine Art Drehbuch für den Personabbauprozess entwerfen,

- die Führungskräfte auf die anstehenden, ungewohnten und unangenehmen Aufgaben vorbereiten und

- den gekündigten Mitarbeitern helfen, für sich eine neue berufliche Perspektive zu entwickeln,

sodass der Betriebsfrieden gewahrt bleibt und das Unternehmen nicht langfristig unter dem Personalabbau leidet.

Von allen Beteiligten profitieren die "Gekündigten" am unmittelbarsten von der Arbeit der Out- oder Newplacement-Berater. Sie werden emotional aufgefangen und mit ihren Sorgen von professionellen Beratern angenommen. Sie werden auf die Aufgabe "Stellensuche" vorbereitet und aktiv vermittelt. Dadurch sinkt der Druck im Kessel und das Betriebsklima bessert sich.

Die Betroffenen nehmen die Hilfe von Out- und Newplacement-Beratern gerne an. Anfangs dienen die Berater oft als Ventil und Blitzableiter. Später unterstützen sie die Gekündigten bei der beruflichen Neuorientierung, so dass 70 bis 80 Prozent, teilweise sogar über 90 Prozent der Betroffenen bei endgültigen Ausscheiden oder bald danach bereits eine neue berufliche Perspektive haben. Dies beobachten auch die im Unternehmen verbleibenden. Insofern verschafft die Outplacement-Beratung auch ihnen Erleichterung.

Auch die "Vollstrecker" erfahren eine Entlastung. Denn die Beratung mindert die emotionale Aufladung und das Konfliktpotenzial sinkt. Arbeitsgerichtsprozesse werden seltener und einvernehmliche Regelungen mittels Aufhebungsvertrag erleichtert. Und der Betriebsrat? Er schafft den Spagat zwischen seiner Verpflichtung zur Vermeidung so-zialer Härten und dem Beachten betrieblicher Notwendigkeiten. Dem Vorstand oder der Geschäftsleitung hilft die Zusammenarbeit mit einer Outplacement-Beratung, die schwer kalkulierbaren verdeckten Kosten eines Personalabbaus - beispielsweise durch betriebliche und juristische Konflikte - weitgehend zu vermeiden. (oe)

Mehr zum Thema Kündigung lesen Sie unter "Den Chef rauswerfen? Gar nicht so einfach ...", unter "AU-Vorlage immer am ersten Tag fällig", unter "Laufend zu spät zur Arbeit - zu Recht entlassen", unter "Spesenbetrug - Rauswurf rechtens" und unter ""Kein Urlaub? Dann bin ich morgen eben krank".

Der Autor Frank Adensam ist Inhaber der Adensam Managementberatung, Ludwigshafen, die auf die Arbeitsfelder New- und Outplacement sowie Executive Placement spezialisiert ist.

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