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Telekom will das Maut-System exportieren

12.07.2007

Noch üppiger sollen die Mauteinnahmen in Großbritannien sprudeln. Auf der Insel würde sich die Summe auf rund 20 Milliarden Euro jährlich belaufen, sagt Pferr. Doch die Ausschreibung der Londoner Regierung ist kompliziert: Die Unternehmen müssen sich zunächst für Testgebiete bewerben und dort ihr System aufbauen. Erst zur Mitte der kommenden Dekade soll dann feststehen, wer den Zuschlag bekommt. Der Auftragsnehmer muss dann den Flickenteppich von einzelnen Testgebieten in seinem System zusammenführen.

Bei ihrer Expansion stößt die Telekom allerdings auf starke Konkurrenz: Einer der härtesten Gegner ist die österreichische Kapsch TrafficCom, die mit ihrem Mikrowellen-System bereits in Tschechien zum Zuge kam. Um den Auftrag in der Slowakei, wo ab 2009 die Lkw- Fahrer zur Kasse gebeten werden sollen, bewirbt sich neben Satellic auch die Siemens AG. Die Münchner setzten wie die Telekom auf ein satellitengestütztes System.

Ganz verschwiegen wird Pferr, wenn es um das Thema Pkw-Maut auf deutschen Autobahnen geht. "Das Thema ist schwer vermittelbar", wiegelt er ab. Hinter den Kulissen wird indes damit gerechnet, dass die Autofahrer künftig zur Kasse gebeten werden. Denkbar ist der britische Weg: Erst wird wie in London eine Citymaut eingeführt, um einen Verkehrsinfarkt zu vermeiden. Dann folgt die Ausweitung auf das ganze Land. "Bis 2012 ist die Pkw-Maut in Deutschland im Gespräch oder sogar schon in der Ausschreibung", sagt ein Eingeweihter. (dpa/ajf)