Telekom-Vorstand: Ricke schnallt den Gürtel enger

26.10.2006
Als "Zeichen der Solidarität" mit den von Gehaltseinbußen bedrohten Mitarbeitern verzichtet der Vorstand der Deutschen Telekom auf Geld.

Der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Telekom, Kai-Uwe Ricke, hat wegen der geplanten Gehaltskürzungen für 45.000 Mitarbeiter einen ebensolchen Schritt für den Vorstand angekündigt. "Unter meiner Führung gab es bereits einen Gehaltsverzicht. Wir sind bereit, wieder ein Zeichen der Solidarität zu setzen", sagte Ricke in einem Interview der "Bild"-Zeitung. Gleichzeitig verteidigte er die geplanten Gehaltskürzungen zwischen 30 und 50 Prozent für rund 45.000 Mitarbeiter, die in neue Unternehmenseinheiten ausgliedert werden sollen. "Keiner nimmt den Mitarbeitern einfach die Hälfte des Gehalts aus dem Portemonnaie. Wir werden mit den Gewerkschaften über Gehälter, flexiblere und längere Arbeitszeiten sowie Sozialverträglichkeit reden. Ich weiß, dass ich damit keine Begeisterungsstürme auslöse. Aber geringer bezahlte Arbeit ist besser als keine Arbeit", sagte Ricke der Zeitung.

Der Telekom-Chef bekräftigte, dass bis 2010 keine weiteren Stellen im Konzern gestrichen werden sollen. "Für 2009 und 2010 gibt es keinen neuen Abbauplan." Allerdings könne niemand "mit absoluter Sicherheit" ausschließen, dass es zu einer weiteren Streichung von Stellen komme. Mit einem deutlich verbesserten Service will Ricke Arbeitsplätze langfristig sichern: "Nur wenn wir im Service besser werden, sind die Jobs auch sicher. In den Callcentern und T-Punkten wollen wir sogar 4.000 Stellen kurzfristig schaffen." (dpa/ajf)