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Telcos am Scheideweg: Diversifizieren oder konzentrieren?

12.01.2007
Gartner-Analyst Nick Jones mahnt Telcos, die Diversifikation vorsichtig anzugehen.
Gartner-Analyst Nick Jones mahnt Telcos, die Diversifikation vorsichtig anzugehen.

Die Analysten empfehlen den Telcos, das Netzwerkzugangs-Geschäft und die mit neuen TK-Diensten befassten Geschäftseinheiten in eigenständige Firmen auszulagern. Sie ließen sich so im Falle eines Scheiterns leicht schließen oder verkaufen. Wer in die neuen Märkte dränge, solle Partnerschaften suchen, um die Risiken mit anderen zu teilen.

Nick Jones, ebenfalls Marktforscher bei Gartner, rät insbesondere westeuropäischen Carriern, lieber erst einmal die Profitchancen in der vorhandenen Kundenbasis auszuschöpfen als Abenteuer auf unbekanntem Terrain zu suchen. Es gebe immer noch Geschäftsmöglichkeiten, auch wenn die Gewinnmargen dünner würden. "Die Zeiten für TK-Carrier sind gewiss hart", so Jones, "aber die Antwort ist nicht notwendigerweise, riesige Summen in neue Business-Modelle zu investieren." Manchmal sei es schlauer, die vorhandenen Angebote zu verbessern, als zu experimentieren.

Laut Jones bieten sich zwei Szenarien für Carrier, die das Beste aus der vorhandenen Kundenbasis herausholen wollen: "Die erste Option ist es, die Aktivitäten im Access-Bereich zu verbessern und ein reiner Connectivity-Provider zu werden." Wer hier kontinuierlich die Kosten senke und die Effizienz verbessere, könne weiter gute Geschäfte machen - auch wenn die Margen dünner würden. Die Alternative zu einer "exzellenten Bit-Pipe" könne die Konzentration auf Internet-basierende Services sein. Carrier könnten den Zugang zu allen Formen von Internet-Content verbessern - anstatt ihn selbst zu produzieren. (hv)