Der Weg zur ERP-Auswahl

Technik ist zweitrangig

27.10.2010
Von Frank Naujoks

Auswahl zwischen zwei Anbietern

Die Erkenntnisse aus den Präsentationen und den Gesprächen mit Referenzkunden sind Basis für die Wahl von zwei Lösungen, zwischen denen die Entscheidung fallen sollte. In der Endauswahl werden mit den beiden verbliebenen Anbietern in einem zwei- bis dreitägigen Workshop alle wichtigen und kritischen Prozesse detailliert beleuchtet und analysiert. Danach sollten Anwender das finale Angebot des Herstellers bewerten können.

Den Projekterfolg erschwert manchmal die fortschreitende Akademisierung der ERP-Welt. Während Berater früher häufig aus der Praxis kamen und sich über die Arbeitsvorbereitung und das Controlling in die ERP-Welt eingearbeitet hatten, führt der Standardweg heute über die Hochschule, so dass die Praxis auf der Strecke bleibt. Anwender sollten auf eine ausreichende praktische Erfahrung der Projektberater achten. Diese lässt sich im Vorfeld abklären und auch in groben Kriterien vertraglich fixieren. Entscheidend für den Erfolg von ERP-Projekten ist die Qualität der angebotenen Dienstleistungen. Dabei schneiden in aller Regel regionale Anbieter besser als die "Global Player" ab. Wichtig sind an erster Stelle kommunikative Kompetenz und eine gute Kundenbetreuung. (jha)

Schritt für Schritt zur ERP-Auswahl

Schritt

Ziel

Mögliche Informationsquellen

Best Fit

Suche von mehreren Systemen (mindestens zwei), die die funktionalen und prozessualen Anforderungen des Unternehmens erfüllen.

- Interne Anforderungserhebung. - Produktvergleiche - Präsentationen der Anbieter. - Ergänzende Konzeptpapiere.

Best Practice

Auswahl eines Partners, der mit großer Wahrscheinlichkeit das Projekt umsetzen kann.

- Eigene projektorganisatorische Fähigkeiten. - Referenzbesuche. - Diskussion mit Anbietern. - Erfahrungen aus Workshops.

Total Costs/Return on Investment

Überprüfung der Startinvestitionen und der laufenden Betriebskosten auf ihre Wirtschaftlichkeit.

- Detailliertes Angebot des Anbieters. - Referenzangaben zu Betriebskosten und -aufwand. - Gegenüberstellung mit eigenen Einsparpotenzialen.