Schichtweise Entwicklung ist praxisgerecht

Teams testen einen Tango

25.11.1998
MÜNCHEN (CW) - Mit der neuen Version 3.5 von "Tango Enterprise" hat sich das ursprünglich als Datenbank-Connectivity-Tool angelegte Werkzeug zu einer Entwicklungs- und Verteilungslösung für Web-Applikationen gemausert.

Tango 3.5 von der kanadischen Everyware Development Inc. (www.everyware.com) erlaubt die Entwicklung von Web-Anwendungen in drei separaten Schichten: Das Design der Benutzer-Schnittstelle, die Gestaltung der Anwendungsarchitektur sowie die Integration des Back-ends. Zum Lieferumfang gehören die Entwicklungsumgebung "Development Studio" sowie ein "Application Server".

Besonders gut gefiel den Testern der amerikanischen CW-Schwesterpublikation "Infoworld" die Unterstützung von Teamarbeit. Die schichtweise Entwicklung von Anwendungen sei sehr praxisorientiert und entspreche der heutigen Projektarbeit. Teammitglieder könnten somit einzelne Bereiche herauslösen und separat erstellen. Die Entwicklungsumgebung erlaube dann den komfortablen Zusammenbau der einzelnen Bausteine.

Darüber hinaus sind in Tango 3.5 native Treiber für Datenbanken wie Oracle, Filemaker und DB2 vorhanden. Mittels Online Database Connectivity (ODBC) kann daneben auf 20 Datenbanken, unter anderem den SQL Server, Access und Paradox, zugegriffen werden. Ferner wurden die Commit- und Rollback-Mechanismen stark verbessert, befanden die Tester.

Kein Werkzeug für die Front-end-Entwicklung

Das Entwicklungskit erlaubt per Drag and drop den Zugriff auf Programmier-Wizards, zudem werden vorkonfigurierte Controlls und HTML-Vorlagen mitausgeliefert. Der Applikations-Server ist unter anderem für den Einsatz von Javascript in der Version 1.2, CGI und Perl ausgelegt, aber auch die Protokolle NSAPI, ISAPI und W*API werden unterstützt. Ebenso integriert ist der Support von Java-Klassen, Javabeans, Apple-Events und Unix-Kommandozeilen. Zudem können Secure-Socket-Layer-(SSL-)Transaktionen ausgeführt werden.

Der Server kann, um eine hohe Skalierbarkeit zu erreichen, über mehrere Systeme verteilt werden, doch leider müssen für jede zusätzliche Server-Lizenz rund 5000 Dollar (NT-Ausführung) hingeblättert werden. Bemängelt haben die Prüfer zudem das Fehlen eines grafischen Werkzeugs für die Front-end-Programmierung. Das Tool "Sitesolution" ist zwar als Demoversion für diesen Zweck mit beigefügt, allerdings dürften nach 30 Tagen die Lichter ausgehen: Die Gültigkeit der Demo- lizenz ist begrenzt.

Das Entwicklungs-Kit Tango Development Studio kostet rund 695 Dollar, der Application-Server schlägt in der Unix-Ausführung mit 10000 und als NT-Version mit 5000 Dollar zu Buche. Die Macintosh-Variante ist für 2500 Dollar zu haben. Als Betriebssysteme eignen sich Windows NT, 95, MacOS, Solaris, AIX und Irix.