CW-Wert

Tausendjähriger Gates III.

18.04.2006

Aubrey de Grey ist Brite. Er ist zudem Informatiker. Er steht im 42. Lebensjahr. Verheiratet ist er mit einer 19 Jahre älteren Genetik-Professorin. Deren Wissen hat ihn zu dem gemacht, was de Grey heute ist.

De Grey ist nicht bekannt für irgendein Softwareprogramm aus seiner Feder respektive natürlich aus seinem PC. Wofür ihn Mediziner und Gerontologieforscher in der ganzen Welt noch argwöhnisch beäugen, sind seine Thesen. De Grey sagt nämlich auf Konferenzen, die von hochrangigen Wissenschaftlern besucht werden, dass der Mensch 1000 Jahre alt werden kann. Ganz so verrückt, wie sich das anhören mag, scheint de Greys Ansicht nicht zu sein, meint doch auch James Vaupel, Direktor am Rostocker Max-Planck-Institut für demografische Forschung, ein biologisches Höchstalter gebe es nicht.

Der britische Sonderling äußerte nun die Hoffnung, Bill Gates möge doch endlich ein Auge auf ihn und seine Ideen werfen. Dann würde der reichste Mann der Welt wohl sofort Geld lockermachen für Forschungen zum tausendjährigen Menschen.

Hier nun wird das Szenario apart, spönne man de Greys Gedankengebäude weiter: Würde der Mensch dank Gates’ Hilfe tatsächlich zum Geronto-Mutanten, könnte dies auch bedeuten, dass der Microsoft-Chef in 1000 Jahren eine wie auch immer geartete Version von Windows vorstellt, die eine wie immer gestaltete virtuelle Welt steuert.

Man stelle sich vor, Windows 3.0 wäre zu der Zeit am Markt eingeführt worden, da Kaiser Heinrich IV. seinen demütigenden Gang nach Canossa (1077) antrat, die Normannen sich Süditalien (1061) untertan machten oder die Kreuzritter im ersten Kreuzzug Jerusalem eroberten (1099).

Spätestens bei dieser Vorstellung würden wir gewisse Bedenken anmelden, ob der tausendjährige Mensch eine so gute Idee ist.