Ex-IBM-Partner wechselt die Seiten

Synon versorgt Microsofts Back Office mit Werkzeugen

01.03.1996

Die Parallelen draengen sich auf: Damals sollte Synon ein Werkzeug anbieten, mit dem Entwickler Anwendungen generieren koennen, die in IBMs System-Anwendungs-Architektur (SAA) passen. Heute sollen mit Hilfe des Synon-Generators Applikationen erstellt werden, die sich bruchlos in die Sicherheits-, Management- und Netzkonzepte von Microsofts Server-Suite einfuegen. Hiess das Betriebssystem damals OS/400, so ist es diesmal Windows NT.

Laengst ist Synon kein reines AS/400-Softwarehaus mehr. Die Entwicklungsumgebung Obsydian laeuft unter einer Reihe von Unix- Derivaten und auch schon unter NT. Fuer Back Office soll jedoch eine neue Version entwickelt werden - und zwar rasch. Schon im Mai dieses Jahres will Microsoft einen Prototyp der Generatorsoftware testen. Auch der Preis steht schon fest. In den USA soll Obsydian fuer Back Office 8750 Dollar kosten.

Die Ziele der beiden Partner sind durchaus unterschiedlich. Synon will sich mit Windows NT ein zusaetzliches Standbein schaffen. Microsoft braucht dagegen die AS/400-Reputation des Partners, um Back Office als Ersatz fuer Midrange-Systeme zu positionieren. Bislang gilt die Suite und vor allem das NT-Betriebssystem lediglich als Alternative zu den Print- und File-Server-Diensten von Novells Netware.

Eine der Schwaechen von Back Office als Applikations-Server lag bei den Entwicklungsumgebungen. Hier sieht Microsoft vor allem den hauseigenen C++-Dialekt vor. Gegenueber dieser hardwarenahen Sprache hat Obsydian den Vorteil, dass sich damit Geschaeftsobjekte und Designs erstellen lassen, aus denen dann automatisch Anwendungscode generiert wird.