Swisscom sagt Übernahme ab

03.09.2003
Von 
Riem Sarsam war Redakteurin des CIO-Magazins.

Umgekehrt verhielt es sich bei der deutschen Tochter Debitel, an der Swisscom 93 Prozent der Anteile hält. Der netzunabhängige Mobilfunkvermarkter musste einen Rückgang auf der Ertragsseite verzeichnen. Dem um elf Prozent gestiegen Umsatz stand ein um sieben Prozent gesunkener Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) von 24 Millionen Euro gegenüber. Dabei verringerte sich das Ergebnis vor allem im Heimatmarkt Deutschland, wo Debitel 14 Prozent mehr umsetzte, allerdings auch ein um 23 Prozent gesunkenes Ebit von 20 Millionen Euro auswies.

Debitel-Chef Peter Wagner rechtfertigte diese Einbußen mit der gestiegenen Kundenzahl. 114 Millionen Euro hatte das Unternehmen ausgegeben, um 270.000 (Vorjahr: 158.000) Kunden mit Vergünstigungen - beispielsweise kostenlosen Handys - zu einer Verlängerung ihrer Verträge zu bewegen beziehungsweise neue Klienten zu locken. Unter dem Strich konnten die Mobilfunker seit Jahresbeginn 550.000 Vertragskunden gewinnen und damit den Anteil gegenüber den weniger lukrativen Prepaid-Kunden von 33 auf 37 Prozent erhöhen. "Um diese Position auszubauen, sind mittel- bis langfristige Perspektiven für das Unternehmen wichtiger als kurzfristige Ergebnisse", so Wagner.

Für die zweite Jahreshälfte hielten sich sowohl Mutter- als auch Tochtergesellschaft eher bedeckt. Swisscom stufte seine EBITDA-Prognose von "in der Höhe des Jahres 2002" auf "mindestens in der Höhe des Jahres 2002" hinauf. Debitel rechnet für das gesamte Geschäftsjahr mit einem Umsatzwachstum im einstelligen Prozentbereich.