Version 2.6 von Solaris ab März auf dem Markt

Sun will Mainframe neu definieren

23.01.1997

Die Maschinen sind als Symmetrische-Multiprocessing-(SMP-) Architekturen ausgelegt. Sun nutzt in den Rechnern nach bislang vorliegenden Meldungen die 250-Megahertz-Variante des Ultrasparc-Chips. Die Kalifornier bedienen sich zudem der "Starfire"-Technologie von Cray Research, mit der Durchsatzraten von bis zu 10 Gbit/s möglich sein sollen.

Sun hatte der Silicon Graphics Inc. (SGI) die Cray-Division Cray Business Systems (CBS) abgekauft. In der CBS war der Multiprozessor-Server "CS 6400" entwickelt worden, der binärkompatibel zu Suns früheren Unternehmensservern "Sparcserver 1000" und "Sparccenter 2000" ist. Cray entwickelte auch die "Gigaplane-XB"-Verbindungstopologie. Diese zeichnet insbesondere für die Skalierbarkeit der Rechner verantwortlich. Suns Unix-Maschinen lassen sich zudem logisch in mehrere Server partitionieren, die sich aber in einem Gehäuse befinden.

Der Hersteller kündigt mit den Mehrprozessor-Unix-Rechnern ferner komplette Hardware-Redundanz-Optionen, während des Betriebs austauschbare Systemplatinen sowie netzbasierte Systemkonsolen an. Mit letzteren können Anwender Wartungs- und Diagnoseaufgaben auch von räumlich entfernten Orten (remote) aus erfüllen.

Sun wird ferner das Raid-Speicher-Array "RSM Array 2000" präsentieren, das bezüglich seiner Kapazität an Möglichkeiten von Konkurrenzsystemen wie von EMC, IBM und Hewlett-Packard (HP) heranreichen soll. Das Ultra-SCSI-Design der Silos stammt von Symbios Logic. Bemerkenswert an dieser Entwicklung ist die Möglichkeit, von Servern aus, die unter unterschiedlichen Betriebssystemen wie HP-UX, AIX und auch Windows NT laufen, auf die Array-Speicher zuzugreifen.

Die Raid-Speicher (Codename "Sonoma") sollen die Raid-Levels 0, 1, 3 und 5 unterstützen. Sie besitzen redundant ausgelegte Stromversorgungen, Lüfter sowie System-Busse. Ihr Preis soll bei weniger als einem Dollar pro MB liegen. Mit in etwa drei Monaten verfügbaren 9-GB-Festplatten lassen sich Speichersilos mit einem Fassungsvermögen von bis zu 126 GB (maximale Plattenanzahl: 35) implementieren.

Darüber hinaus plant Sun, ab März 1997 das hauseigene Unix-Derivat "Solaris" in der Version 2.6 auszuliefern. Es unterstützt nach den vorliegenden Informationen Dateigrößen von bis zu einem TB, bestätigten Firmenangehörige.

Die ab einer Million Dollar erhältlichen Server wiesen Skalieroptionen auf, wie sie im Unix-Umfeld bis dato noch nicht erzielt worden seien, meinte James Garden, Analyst bei dem Marktforschungsinstitut Technology Business Research Inc..