Kritiker fordern Kurswechsel

Sun steckt tief in den roten Zahlen

24.10.2003
MÜNCHEN (CW) - Das neue Geschäftsjahr 2004 begann für Sun mit einer Enttäuschung. Am Ende der Bilanz stand ein Verlust von 286 Millionen Dollar. Das schlechte Ergebnis dürfte Kritiker bestärken, die einen Kurswechsel fordern.

Zum zehnten Mal in Folge mussten die Sun-Verantwortlichen einen Umsatzrückgang ausweisen. Nach 2,75 Milliarden Dollar im Vorjahresquartal standen Ende September 2003 nur mehr 2,54 Milliarden Dollar zu Buche.

Vor allem die rückläufigen Produkteinnahmen machen dem Server-Spezialisten zu schaffen. Nach 1,9 Milliarden Dollar im Vorjahresquartal verdiente Sun in den letzten Monaten nur noch rund 1,6 Milliarden Dollar mit Servern, Speichern und Software. Kritiker, die den wachsenden Druck von Seiten der Intel-Plattformen unter den Betriebssystemen Windows und Linux für die Krise verantwortlich machen, fordern deswegen seit längerem einen Kurswechsel. Davon will Sun-Chef Scott McNealy bislang jedoch nichts wissen: "Belegschaft und Board stimmen darin überein, dass wir die richtige Strategie fahren, und wir lassen der Sache ihren Lauf."

Suns Deutschland-Geschäftsführer Helmut Wilke versucht, positive Aspekte in der schlechten Bilanz zu finden. Die Geschäfte mit Server- und Speicherkonsolidierung sowie mit LowendServern liefen gut. Damit sei es gelungen, den Umsatz weiter auf einem hohen Niveau zu halten. Das sehen die Finanzverantwortlichen im kalifornischen Santa Clara offenbar anders. So berichtet Suns Chief Financial Officer (CFO) Steve McGowan, die Geschäftseinheiten in Großbritannien und Spanien hätten sich behauptet. Deutschland habe jedoch schlechter abgeschnitten. Dafür verantwortlich seien niedrige Umsätze im Highend-Server-Bereich und Projektverzögerungen. (ba)