Angebot an Regierungen und Behörden

Sun: Günstigere Preise für ärmere Länder

12.03.2004
MÜNCHEN (CW) - Sun Microsystems hat angekündigt, die Verkaufspreise seiner Java-basierenden Server- und Desktop-Software für jede Behörde anhand von Entwicklungskriterien der Vereinten Nationen ermitteln zu wollen.

Ab Sommer sollen Regierungen und öffentliche Stellen für Suns Softwareprodukte je nach Zugehörigkeit zu einem "entwickelten", "weniger entwickelten" oder "unterentwickelten" Staat einen anderen Preis pro "Einwohner" zahlen. Laut Jonathan Schwartz, führendem Software-Manager bei Sun, würde beispielsweise einer Regierung in einem unterentwickelten Land für jede E-Mail- oder Web-Anwendung, die den Bürgern seitens der Behörden zur Verfügung gestellt wird, ein bestimmter Betrag pro Einwohner berechnet. Teil des Lizenzmodells ist es, dass Einwohner das Office-Paket "Java Desktop System" (JDS) unbeschränkt nutzen und installieren können, während die Server-Software "Java Enterprise System" den Behörden vorbehalten bleibt.

Druck vom Wettbewerb

Das Programm ist ein weiterer Versuch Suns, im Softwaremarkt eine wichtigere Rolle zu spielen. Hier muss sich der Hersteller im Java-Server-Segment der Konkurrenz durch IBM, Bea Systems oder auch Open-Source-Alternativen erwehren. Zudem versucht Sun vor allem auf dem Desktop gegen Microsoft zu punkten. Absatzmärkte und eine große Nachfrage sieht Schwartz besonders in China und anderen asiatischen Staaten. Dort will aber auch Microsoft mit billigeren Angeboten vorankommen. So schnürt der Hersteller im Rahmen des von der malaysischen Regierung geförderten Projekts "PC Gemilang" ein Softwarepaket aus "Windows XP Home Edition" und "Work Suite 2004", das zusammen mit dem Gemilang-PC für 643 Dollar erhältlich sein wird. Ferner hatte sich Microsoft in Thailand an der Ausrüstung eines "People''s PC" beteiligt. (as)