Storage as a Service

Storage as a Service: Speicherkapazitäten via Netz

06.02.2008

Speicherplatz von Amazon und Co.

Die jeweiligen Anbieter betreiben entweder eigene Rechenzentren oder kaufen Speicherkapazitäten bei den Großen wie Amazon ein und vermieten ihn. "In den USA beträgt das Verhältnis Miet- zu Produktgeschäft bereits 70 zu 30 Prozent", erläutert Abdeslam Afras, Channel Manager Germany bei Iron Mountain Digital, einem Lösungsanbieter für Archivmanagement und die Datensicherung " Hier in Deutschland sei es noch umgekehrt. "Wir sehen aber, dass sich dies gerade ganz gewaltig ändert."

Innerhalb dre letzten drei Jahre ist der Speicherbedarf enorm gestiegen.
Innerhalb dre letzten drei Jahre ist der Speicherbedarf enorm gestiegen.
Foto: Fleishman-Hillard

Seine "Connected Backup"-Softwarefamilie hat Iron Mountain Digital deshalb erweitert und offeriert neben der Client-Version eine Server-Variante - nicht nur als Kauf-, sondern auch als Mietprodukt "Storage as a Service". Dabei werden die Daten nicht im Kunden-Rechenzentrum gesichert, sondern verschlüsselt in das Hochsicherheitsrechenzentrum von Iron Mountain Digital oder in das Rechenzent-rum eines Hosting-Partners übertragen. In diesem Fall entfallen Investitionen auf Kundenseite für Backup-Software oder -Hardware. Bezahlt wird vielmehr mit einer Kombination aus einer monatlichen Pauschale nebst Volumengebühr.

Dass auch Privatanwender inzwischen zunehmend die Dienstleistung in Anspruch nehmen, ist einer neuen Generation von Backup-Anbietern zu verdanken, die mit Online-Sicherheitskopien "zum Schnäppchenpreis" wirbt. Zu diesen Offerten zählt das beispielsweise das Angebot von Amazon. Der Online-Handelsriese begann vor einigen Monaten damit, Startup-Firmen preisgünstigen Speicherplatz anzubieten. So kostet der Gigabyte Speicherplatz auf Amazons Festplatten gerade mal 15 US-Cent pro Monat. Pro Gigabyte verbrauchter Bandbreite werden noch mal 20 Cent fällig.

Ein Nutzer von Amazon-Servern ist der US-Anbieter Elephantdrive. Seine Software ermöglicht Verzeichnis-genaue Backup-Einstellungen und systemweite Sicherheitskopien gleichermaßen. Damit lassen sich nicht nur alle Fotos auf die Schnelle und per Mausklick sichern, sondern über entsprechende Einstellungen im Expertenmenü zu festgesetzten Zeiten vorher definierte Verzeichnisse hochladen. Die Lösung enthält zudem einen eigenen Explorer, mit dem sich die Daten auf dem Server mit denen auf der eigenen Festplatte vergleichen lassen. Durch 256-Bit-Verschlüsselung bleiben die Daten Unberechtigten verborgen. Ein Gigabyte Speicherplatz ist bei Elephantdrive kostenlos, 100 GB sind für knapp zehn Dollar im Monat zu haben, und die Highend-Variante mit eine Terabyte gemietetem Speicherplatz schlagen mit knapp 35 Dollar im Monat zu Buche.

Direkt an Amazon bezahlen die Anwender von Jungledisk. Der Preis: 15 Cent pro Gigabyte. Das Unternehmen offeriert lediglich die Oberfläche für den – verschlüsselten – Daten-Upload. Kostenlosen Speicherplatz bieten auch Mailanbieter, darunter GMX oder Google Mail, allerdings in einer Größenordnung, der vielen Anwendern für ein Backup nicht ausreicht.

Club-Mitgleider bei Web.de erhalten für fünf Euro monatlich "unbegrenzten" Speicherplatz: Unter "unbegrenzt" versteht web.de "sofort 4 GB, dann monatlich gratis 1 GB bei Bedarf dazu". Anbieter wie Myfiles.de sind demgegenüber vergleichsweise teuer: MyFiles .de verlangt für 1 GB auf der virtuellen Festplatte 15 Euro im Monat.