IT-Branche als Ausnahme

Stillstand bei Gewinnbeteiligungs-Modellen

05.09.2011
Arbeitsmarktforscher beklagen einen Stillstand bei Gewinnbeteiligungsmodellen in Deutschland.

Seit zehn Jahren liege der Anteil der Betriebe, die Beschäftigte an ihren Gewinnen beteiligten, nahezu unverändert bei neun Prozent, geht aus einer am Montag veröffentlichten Studie des Nürnberger Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) hervor. Ein weiteres Prozent der Firmen biete Mitarbeitern sogenannte Kapitalbeteiligungsmodelle an, indem sie gute Leistung etwa mit Aktien honorierten.

"In Deutschland hat sich in den vergangenen zehn Jahren kaum etwas an der Verbreitung von Systemen der Gewinn- und Kapitalbeteiligung verändert", stellen die IAB-Forscher fest. Das könnte sich nach ihrer Einschätzung mit dem wachsenden Fachkräftemangel ändern. Denn Gewinnausschüttungen oder die Ausgabe von Unternehmensaktien zusätzlich zum regulären Gehalt könnten dazu beitragen, Fachkräfte an das jeweilige Unternehmen zu binden; für Hochqualifizierte könnten solche Modelle eine wichtige Signalfunktion haben.

Nach IAB-Erkenntnissen nutzen bislang vor allem größere Betriebe das Instrument. Am weitesten verbreitet seien solche Modelle in der Informations- und Kommunikationsbranche. Fast ein Drittel der entsprechenden Unternehmen beteiligten Beschäftigte an Gewinnen. Dazu gehörten Verlage, Fernseh- und Filmproduktionsfirmen, Telekommunikationsanbieter, Internetdienstleister, Software- und Datenverarbeitungsfirmen sowie Nachrichtenbüros. In manchen Firmen profitiere von Gewinnbeteiligungsmodellen allerdings nur ein Teil der Belegschaft. (dpa/ajf)