"Im Bermudadreieck zwischen Vorstand, Fachbereich und CIO wird ohne Ende Geld versenkt." Mit diesem Paukenschlag eröffnete Lothar Dietrich, Geschäftsführer der Manß & Partner GmbH, das CIO-Treffen, zu dem die COMPUTERWOCHE diesmal ins Dresdner Taschenberg-Palais geladen hatte. Inhaltlich bestritten wurde der Event von den Autoren des im Springer Verlag, Heidelberg, erschienen Buchs "IT im Unternehmen - Leistungssteigerung bei sinkenden Budgets".
Als Mitherausgeber des Werks referierte Dietrich über "Die ersten 100 Tage des CIO - Quick Wins und Weichenstellung". In den ersten drei Monaten nach seinem Amtsantritt müsse der IT-Chef einerseits die "Roadmap" für die kommenden Jahre anlegen, so der Berater. Andererseits sei es unerlässlich, schnelle Erfolge vorzuweisen, um Anerkennung auf der Führungsebene und in den Fachbereichen zu erwerben.
Trennung zwischen CIO und Dienstleister
Dem Thema "Steuerung des IT-Outsourcing" widmete Michael Gorriz, Leiter IT Business Systems bei der Daimler-Chrysler AG, seinen Vortrag. Zwar gebe es einige spektakuläre Beispiele dafür, dass Unternehmen wie Ford und J.P. Morgan ihre IT ins Unternehmen zurückholten, aber insgesamt sei der Trend in Richtung Outsourcing ungebrochen: "Die Frage ist nicht ob, sondern was und wie auslagern." Voraussetzung für eine erfolgreiche Fremdvergabe von IT-Leistungen sei unter anderem eine klare Trennung zwischen dem Anforderungs-Management und dem Betrieb. Im Klartext: Der CIO sollte keinesfalls der Geschäftsführer des Dienstleisters sein. Darüber hinaus müsse sich die Infrastruktur bereits vor dem Outsourcing in einem stabilen Grundzustand befinden.
Die Vorteile durchgängiger Systeme betonte auch Walter Klein, Vorstandsmitglied der Versicherungskonzerns Deutscher Ring. In seinem Vortrag "Die Rolle der IT bei der Erneuerung des Geschäftsmodells" erinnerte er sich beispielsweise, dass das Assekuranzunternehmen früher eine heterogene Hard- und Softwarelandschaft mit 40 unterschiedlichen Desktop-Plattformen zu pflegen hatte.