Grundlage für IBMs Standardisierungsbemühungen ist das hauseigene Produkt "Network Station Manager". Dieses soll auf zweierlei Art den Weg zu einem künftigen NC-Management-Standard ebnen. Einerseits will Big Blue die eigene Software dem Standardisierungsgremium The Open Group als Modell vorschlagen, andererseits soll eine großzügige Lizenzpolitik die Vereinheitlichung der NC-Verwaltung voranbringen. IBM-Offizielle verweigerten bis dato die Nennung von möglichen Lizenznehmern. Beobachter erwarten aber, daß Sun Microsystems und die Oracle-Tochter NCI derartige Abkommen in den nächsten Monaten unterzeichnen werden. Ziel ist, daß NCs verschiedener Hersteller von beliebigen Servern booten können und die Benutzer- sowie Softwareverwaltung ebenfalls unabhängig von der Server-Plattform erfolgen kann. IBM-Manager Howie Hunger erwartet, daß die Konsolidierung bei der Server-Software bis Mitte 1998 abgeschlossen ist und Anbieter dann die Standards in ihre Produkte übernommen haben.
Um die Ernsthaftigkeit des NC-Engagements zu unterstreichen, stellt die IBM außerdem intern rund 10000 Arbeitsplätze auf Network Stations um. Während Sun als NC-Vorreiter mit "Hot Java Views" vor allem auf Java-Client-Software setzt, experimentiert Big Blue mit der Emulation von Windows-Anwendungen. Dabei treten Schwierigkeiten auf, weil Software wie "Cirtrix Winframe" nicht für NC-Anwender entworfen wurde. Besonders knifflig ist es, individuelle Programmeinstellungen für jeden einzelnen Benutzer zu hinterlegen.