SPOTLIGHTS

06.08.1993

Eine drastische Verkuerzung der Einsatzdauer von Software prognostiziert George Colony, President des Marktforschungsunternehmens Forrester Research. Nach seiner Ansicht kann kuenftig kein Anwender laenger als 18 Monate vorausplanen. Colonys Szenario sieht so aus: "Die Anwender planen, implementieren, schauen ob die Software laeuft und fangen von vorn an."

"Die am besten geeignete Umgebung fuer Windows NT ist derzeit ein 35-Millimeter-Diaprojektor", spottet der britische Brancheninformationsdienst "Computergram". Mit diesem Bonmot spielen die Briten darauf an, dass die Anwender das notorisch verspaetete Betriebssystem bisher ausschliesslich von den Bildern aus Microsofts PR-Abteilung kennen.

Ins Gruebeln sind die Marktbeobachter ob der Fujitsu-Entscheidung gekommen, in diesem Jahr keine Schnittstellen-Software fuer IBM- Mainframes zu erwerben. Offiziell berufen sich die Japaner bei ihrer Entscheidung auf mangelnde Nachfrage nach IBM-Clones. Da es an Informationen fehlt, kursieren drei Spekulationen:

- Fujitsu will sich langsam aus dem PCM-Geschaeft zurueckziehen,

- es ist in diesem Jahr noch kein Grossrechner geordert worden, so dass das Unternehmen die Software schlicht nicht braucht, oder

- die Japaner sind knapp bei Kasse.

Die 60 Tage sind um. Innerhalb dieser Frist, so hat Microsoft-Chef Bill Gates auf der Fruehjahrs-Comdex in Atlanta versprochen, wird Windows NT ausgeliefert. Ganz soweit ist es jedoch noch nicht. Nach Informationen von Microsoft Deutschland ist das Betriebssystem am 26. Juli in Produktion gegangen und kann "in Kuerze" ausgeliefert werden. Hierzulande ist das Produkt nach wie vor fuer Ende September angekuendigt.