Hochverfügbar, konsolidiert und performant

Speichern im Netz gehört die Zukunft

25.09.2002

Deshalb beurteilt er die seit diesem Jahr verfügbaren Komplettpakete „SAN-in-a-Box“ kritisch. Mit solchen Konzepten werde zwar der Qualifizierungs- und Implementierungs- Aufwand minimiert, dies könne aber nur als ein kostengünstiger Einstieg in die FC-Technik angesehen werden. „Ein SAN ist das noch nicht.“ Erst wenn die Routing-Fähigkeiten genutzt werden und ein komplettes Netz aus mehreren Servern aufgebaut wird, entsteht ein SAN. Nicht zu vergessen sei auch das Management der Speichernetze, um von den Vorteilen wie höhere Verfügbarkeit der Daten, bessere Ausnutzung der Kapazitäten oder schnellere Durchsatzraten auch profitieren zu können. Für die Verwaltung der Netze lassen sich die Werkzeuge nutzen, die die Komponenten-Hersteller mitliefern. LTG-Manager Markgraf nutzt die Fast-T-Tools der Speicher-Arrays für die Administration und ist damit zufrieden. Neuerungen gab es auch beim Backup, das jetzt der „Tivoli Storage Manager“ (TSM) erledigt. Für die Archivierung der Daten schafften die Stuttgarter eine LTOBandbibliothek mit 72 Slots an, die Markgraf als „genial“ bezeichnet.

Flexibler Speicherplatz

Gartner-Analyst Burke geht in seiner Vorschau noch einen Schritt weiter und proklamiert das „Storage Area Management“ (SAM): „SAM regelt die Beziehung zwischen Applikationen und ihrem Speicher - und alles dazwischen.“ Die Technik liefert die zentrale Verwaltung der Ressourcen und Daten über eine Speicher-Domain hinweg und stellt einer Gruppe von Servern und Applikationen teilbare Dienste zur Verfügung. Damit rückt er die Anwendung in den Vordergrund.

Eine zentrale Aufgabe der Speicherverwalter ist die Sicherung der Daten. Sie ist in vielen Fällen ebenfalls ein Grund für die Anschaffung von Speichernetzen. Durch das Anwachsen der Datenberge, der immer öfter verlangten Verfügbarkeit von Anwendungen rund um die Uhr sowie der steigenden Anzahl von „Mission-critical“- Applikationen auch bei kleineren Unternehmen stoßen herkömmliche Datensicherungsverfahren an ihre Grenzen.

Wird das Backup zentralisiert, ergeben sich schon allein dadurch Vorteile, dass Bandbibliotheken mehrere Server bedienen und sich die LANBelastung reduziert. Setzen die Unternehmen zudem Speicher der neueren Generation, schnelle Bandbibliotheken sowie intelligente Software ein, dann profitieren auch Mittelständler von den Funktionen, die früher nur für das Highend-Segment zu haben waren. „Enterprise-Lösung zum Midrange- Preis“ nennt Onsite-Manager Lehmann das, was als „Remote Copy“, Snapshot“, „Flashcopy“ oder „Cloning“ auch im mittleren Preissegment angeboten wird.

Sein Fazit: „Es ist keine Frage der Quantität, sondern der Wertigkeit, ob Daten für ein Unternehmen ,mission critical’ sind.“ In vielen Betrieben würde pauschal alles gesichert, auch Spiele, MP3- Files oder x-mal das gleiche Dokument. Großunternehmen setzen zunehmend Optimierungswerkzeuge ein, die den Datenbestand dahingehend durchforsten. Mittelständler müssen sich die Frage stellen, wie sie das Know-how aufbauen, um die neuen Funktionalitäten auch nutzen zu können.