Finanz IT und Sparkassen Informatik

Sparkassen-Dienstleister fusionieren

17.07.2008
Von 


Joachim Hackmann ist Principal Consultant bei PAC – a teknowlogy Group company in München. Vorher war er viele Jahre lang als leitender Redakteur und Chefreporter bei der COMPUTERWOCHE tätig.

Sparkassen Informatik dominiert

Über die Belastung kam es bereits während der Verhandlungen zum Zerwürfnis. Im März 2008 trat Thomas Noth, Chef der Finanz IT, zurück. In einem Brief an den Aufsichtsratsvorsitzenden Claus Friedrich Holtmann hatte er auf die angeblich sehr hohen Kosten und Risiken des Zusammenschlusses für die Eigner der Finanz-IT hingewiesen. Nun widersprach Holtmann dieser Darstellung. Die Demission von Noth sei bereits im Oktober 2007 abgesprochen worden. Einen Zusammenhang mit den besonderen Belastungen der Sparkassen im Norden und Osten bestritt er. Die Antwort auf die Frage, warum der Geschäftsführer eines fusionierenden Unternehmens während der Verhandlungsphase gehen sollte, blieb offen.

Immerhin konnte die Finanz IT ihre Standorte sichern. Das Gemeinschaftsunternehmen betreibt künftig Niederlassungen in Hannover, Leipzig, Berlin, Saarbrücken, Münster, München und Fellbach. Die Zentrale wird in Frankfurt am Main sein. Dort hatte bislang auch die Sparkassen Informatik ihren Hauptsitz. Vorsitzender der Geschäftsführung wird voraussichtlich Fridolin Neumann, bislang Chef der Sparkassen Informatik. Offiziell muss dies die im August tagende Gesellschafterversammlung bestätigen. Dann wird sich auch klären, was aus Klaus-Peter Kubiak, Geschäftsführer der Finanz IT, wird. Ziel der Finanz Informatik ist auf jeden Fall, das Geschäft mit den Landesbanken auszuweiten. Dort betreiben vielfach noch eigene IT-Abteilungen und IT-Töchter die IT.

Eine weitere Konsolidierung ist nun nur noch sektorenübergreifend möglich. Das ist schon lange kein Tabuthema mehr. Denkbar ist ein Zusammenschluss mit den zwei Dienstleistern des genossenschaftlichen Bankensektors. Dort steht jedoch noch die vollständige Konsolidierung beziehungsweise der Zusammenschluss von Fuducia und GAD aus. Die Vorstandsvorsitzenden Anno Lederer (GAD) und Michael Krings (Fuducia) haben sich jeweils dazu in einem Interview mit der Computerwoche geäußert: Eine Fusion beider Unternehmen ist wahrscheinlich, ein Zusammenschluss mit dem Sparkassen-Dienstleister möglich. Doch das wird noch Jahre dauern. (jha)