Lean - so lautet ein aktuelles Zauberwort nicht nur im Management, sondern auch bei der Softwareentwicklung. Alle wollen "schlank" und auf keinen Fall "fett" sein. Vergessen wird bei dem Lean-Hype jedoch zuweilen, worum es beim Lean-Management letztlich geht: möglichst viel Wert schaffen - für den Kunden.
Rank und schlank und ohne ein überflüssiges Gramm Fett - so wollen nicht nur viele Männer und Frauen, sondern auch Unternehmen sein. Dieser Eindruck drängt sich zuweilen beim Lesen von deren offiziellen Verlautbarungen auf. So häufig taucht in ihnen das Wort "lean" auf. Die Ei-nen wollen die Kosten optimieren, die anderen ihre Abläufe verschlanken und wieder andere die Servicequalität verbessern. Ohne Zweifel: "Lean" ist "in".
Doch was bedeutet "Lean" eigentlich? Ist Lean nur ein Mittel zur Kostensenkung? Oder lässt sich mit Lean der Traum vom durchrationalisierten Unternehmen verwirklichen, das eine immer bessere Qualität produziert? Oder zielt Lean darauf ab, den Kunden mehr Nutzen zu bieten, um im Wettbewerb mit anderen Unternehmen die Nase vorne zu haben?
- Was bedeutet Lean-Project-Management in der Softwareentwicklung?
Was folgt daraus für IT-Projekte? Von welchen Denkansätzen sollten sie sich leiten lassen und wie sollten sie gemanagt werden, um den Kundennutzen zu erhöhen? Vier konkrete Anregungen für Ihr nächstes Projekt. - An der Zielgruppe orientieren
IT-Projekte sollten sich am Bedarf der Zielgruppen orientieren. Nicht alle Anwender benötigen denselben Funktionsumfang. Beginnen Sie, Anwender differenzierter zu betrachten. Bilden Sie Kategorien von Anwendern. - Keine "Featuritis"
IT-Projekte sollten unnötige Vielfalt vermeiden. Nicht jeder Mitarbeiter benötigt jede Funktion. Er muss auch nicht alle Daten eingeben und einsehen können. Er möchte diese unnötige Vielfalt, die ihn häufig überfordert, auch nicht. Denn sie stresst ihn und aus Unternehmenssicht ist sie Verschwendung und kostet unnötige Lizenzgebühren. Reduzieren Sie Benutzerschnittstellen auf das rollenspezifische Minimum und schaffen Sie unterschiedliche Zugänge. - Saubere Architektur
IT-Projekte sollten flexible IT-Systeme liefern. Damit Unternehmen rasch auf neue Kundenbedürfnisse reagieren können, benötigen sie eine IT, die schnell an neue Arbeitsprozesse angepasst werden kann. Die Architektur der IT-Systeme sollte so konzipiert sein, dass Prozessvarianten je nach Bedarf ein- und ausgebaut werden können. - Was bedeutet Lean-Project-Management in der Softwareentwicklung?
Was folgt daraus für IT-Projekte? Von welchen Denkansätzen sollten sie sich leiten lassen und wie sollten sie gemanagt werden, um den Kundennutzen zu erhöhen? Vier konkrete Anregungen für Ihr nächstes Projekt. - An der Zielgruppe orientieren
IT-Projekte sollten sich am Bedarf der Zielgruppen orientieren. Nicht alle Anwender benötigen denselben Funktionsumfang. Beginnen Sie, Anwender differenzierter zu betrachten. Bilden Sie Kategorien von Anwendern. - Keine "Featuritis"
IT-Projekte sollten unnötige Vielfalt vermeiden. Nicht jeder Mitarbeiter benötigt jede Funktion. Er muss auch nicht alle Daten eingeben und einsehen können. Er möchte diese unnötige Vielfalt, die ihn häufig überfordert, auch nicht. Denn sie stresst ihn und aus Unternehmenssicht ist sie Verschwendung und kostet unnötige Lizenzgebühren. Reduzieren Sie Benutzerschnittstellen auf das rollenspezifische Minimum und schaffen Sie unterschiedliche Zugänge. - Saubere Architektur
IT-Projekte sollten flexible IT-Systeme liefern. Damit Unternehmen rasch auf neue Kundenbedürfnisse reagieren können, benötigen sie eine IT, die schnell an neue Arbeitsprozesse angepasst werden kann. Die Architektur der IT-Systeme sollte so konzipiert sein, dass Prozessvarianten je nach Bedarf ein- und ausgebaut werden können.
Werte schaffen und Verschwendung vermeiden
Analysiert man die verschiedenen Lean-Management-Methoden und -ansätze (wie Wertstromdesign, 5S, Six Sigma, Kaizen, Kanban, Standardisierung, Poka Yoke und Heijunka), dann stellt man fest, dass diese stets folgende zwei Ziele anstreben:
-
Werte für die Kunden schaffen und
-
Verschwendung vermeiden.
Die betriebliche Praxis ist jedoch eine andere. Dort konzentrieren sich die entsprechenden Initiativen meist auf das zweite Ziel: Verschwendung vermeiden. Als Verschwendung wird hierbei alles betrachtet, was Ressourcen kostet oder bindet und keinen Beitrag zum Erreichen der (finanziellen) Unternehmensziele leistet - wie zum Beispiel Wartezeiten, überflüssige Kontrollstrukturen und Dokumentationen.
Wer sich jedoch nur auf das Ziel "Verschwendung vermeiden" konzentriert, gewinnt nur kurzfristig. Langfristig sind Lean-Initiativen nur erfolgreich, wenn sie auch das erste Ziel verfolgen: Werte für die Kunden schaffen.
Aus Kundensicht lässt sich die Frage leicht beantworten, was Verschwendung ist: Alles, wofür der Kunde nicht bereit ist, zu bezahlen, muss auf den Prüfstand. Lean bedeutet also in erster Linie, den Blick auf die Organisation so zu verändern, dass der Kundennutzen im Vordergrund steht.