Software-Entwickler stehen vor schwierigen Herausforderungen

28.03.2007

Die Studie klärt auch, welche Unternehmensbereiche meistens Entwicklungsprojekte anstoßen. In 58 Prozent ist der Vertrieb der Auftragsgeber, es folgen die IT-Organisation selbst (44 Prozent), der Finanzbereich (42 Prozent), das Marketing (32 Prozent), Produktion und Fertigung (30 Prozent), Forschung und Entwicklung (26 Prozent) sowie das Personalwesen (16 Prozent).

Eingekauft werden Office-Tools, BI, ERP und CRM

Bei der eingekauften Fertigsoftware handelt es sich vor allem um Front-Office-Tools, Business-Intelligence-Produkten (BI) sowie betriebswirtschaftliche Softwarepakete (ERP und CRM, jeweils rund 60 Prozent). Es folgt spezifische Industriesoftware (51 Prozent), Lösungen für Beschaffung/Sourcing (28 Prozent), Supply-Chain-Management (23 Prozent), CAD/CAM (19 Prozent) und E-Commerce-Software für den Verkauf (11 Prozent). Erstmalig werden vor allem BI- und CRM-Lösungen angeschafft.

IT-Personal wird abgebaut

Die Studie stellt grundsätzlich fest, dass Unternehmen Routineaufgaben vermehrt auslagern und ihre internen IT-Mannschaften reduzieren. Die verbleibenden IT-Profis erhalten neue Rollen. Sie sind als Manager, interne Consultants sowie Architekten und Designer von Systemen gefragt. Die Software-Entwickler müssten ihre Rollen ebenfalls neu definieren und als "Business Enabler" auftreten. Ihr Job sei es künftig, Alternativen aufzuzeigen, wie sich die Kernprozesse im Unternehmen optimal unterstützen ließen.

Forrester empfiehlt Firmen, im Rahmen einer Sourcing-Strategie klare Selektionskriterien dafür zu entwickeln, wann Anwendungen extern entwickelt werden soll, welche Software sich in Form von Standardpaketen einführen lässt und unter welchen Umständen im eigenen Haus entwickelt werden soll. Da die internen Ressourcen knapper werden, gebe es Sinn, gemischte interne und externe Teams einzusetzen. Die eigenen Entwickler sollten das Unternehmen kennen und Branchen-Know-how mitbringen, die externen Kräfte vor allem das technische Wissen.

Die Analysten schlagen außerdem vor, sich die Komplettangebote großer Dienstleister in Sachen Software-Entwicklung genau anzusehen. Anbieter wie Capgemini, IBM Global Services oder Atos Origin könnten Rundum-sorglos-Pakete einschließlich Entwicklung, Wartung und Betrieb bieten. Wer sich darauf einlasse, gewinne interne Ressourcen für das Anwendungsdesign sowie für Programme, die komplett inhouse angewickelt werden sollen. Schließlich empfiehlt Forrester auch, sich intensiv mit dem Thema Vendor-Management zu beschäftigen. Dazu sei es sinnvoll, ein eigenes Office einzurichten. Es könne mit der Software-Projektorganisation zusammengelegt oder separiert geführt werden. (hv)