SOA und BPM

Software AG bringt vollständig integriertes Webmethods

06.07.2009
Von 
Susanne Franke ist freie Fachjournalistin in München.

End-to-End-Sicht auf Prozesse

Gartner-Analyst Deryl Plummer ist der Meinung, dass in drei Jahren mehr als die Hälfte der BPM-Projekte nach dem Erfolg der Zusammenarbeit zwischen Abteilungen beurteilt werden, anstatt nach der Optimierung von Geschäftsprozessen.
Gartner-Analyst Deryl Plummer ist der Meinung, dass in drei Jahren mehr als die Hälfte der BPM-Projekte nach dem Erfolg der Zusammenarbeit zwischen Abteilungen beurteilt werden, anstatt nach der Optimierung von Geschäftsprozessen.

Frank Kenney von Gartner unterstrich auf der Veranstaltung die Bedeutung, Möglichkeiten zur Koordination zwischen SOA- und BPM-Governance aufgrund der gegenseitigen Abhängigkeit beider Disziplinen zu haben. "Entwickler von Prozessen sowie Enterprise-Architekten, die eine Registry beziehungsweise ein Repository nutzen, um neue Prozesse zu definieren und zu assemblieren, sollten eine End-to-End-Sicht auf diejenigen Vorgänge haben, die Abteilungen, Domänen und Silos überspannen", so der Analyst. "Ist die Wiederverwendung das wichtigste Ziel einer SOA-Initiative, so sollte die Wiederverwendung von Prozess-Artefakten in die Wiederverwendung von SOA-Artefakten mit einbezogen werden", rät er. Eine derart vereinheitlichte Governance bietet IT- und Fachanwendern laut Software AG die zur Zusammenarbeit erforderliche Transparenz und stellt direkte Beziehungen zwischen SOA-Komponenten und Fachprojekten her. Das bedeutet zum Beispiel auch, dass sich jede Änderung an einem Service im Prozessmodell niederschlägt.

In Version 8 der Plattform ist auch der Webmethods Mediator integriert. Der Nachfolger von Webmethods X-Broker setzt auf den Enterprise Service Bus (ESB) auf und übernimmt Vermittlungsaufgaben bezüglich Sicherheit, Routing, Überwachung und Verwaltung von veränderlichen Beziehungen zwischen Serviceanbietern und -nutzern. Die Komponente kann verschiedene Versionen desselben Dienstes zur Laufzeit kontrollieren und soll unter anderem dafür sorgen, dass Runtime-Policies im Repository sachgerecht verwaltet werden. Integriertes Business Intelligence auf Basis von Cognos-Technik dient mit vorgefertigten Report-Formularen für die Überwachung der aktuellen Performance anhand von Prozesskennzahlen, zudem ist ein Vergleich mit früheren Werten möglich.

Webmethods 8 liefert eine auf Eclipse basierende Design-Umgebung für die Planung, Implementierung und das Management von Projekten. Die Entwicklungsoberflächen wurden laut Software AG zu einem Werkzeug für die Konfiguration der gesamten Suite zusammengeführt.

Für komplexe Prozesse vorbereitet

Foto: Software AG

Der Infrastrukturhersteller will mit der Suite in erster Linie diejenigen Kunden ansprechen, die bereits eines der nun integrierten Produkte im Einsatz haben und über weitere Initiativen nachdenken, so Kürpick. "Solange ein Unternehmen nur wenige Anwendungen einsetzt, hat es auch nur geringe Integrationsprobleme. Erhöht sich aber deren Zahl, so steigt die Komplexität der Prozesse und zwangsläufig wird auch die Kommunikation zwischen den Applikationen schwieriger. Hier setzt dann das Nachdenken über eine Automatisierung der Abläufe mithilfe von BPM und Services ein", sagt der Manager. Ab Dezember soll das Webmethods 8 allgemein verfügbar sein. (ue)