ERP

SoftM entwickelt Add-on-Konzept für Semiramis

27.04.2009
Von 
Vice President Software & SaaS Markets PAC Germany

Comarch plant ERP-Sparte für den Mittelstand

Add-ons sollen sich flexibel mit Semiramis-Installationen und Partnerentwicklungen kombinieren lassen.
Add-ons sollen sich flexibel mit Semiramis-Installationen und Partnerentwicklungen kombinieren lassen.

Mit SoftM will Comarch eine weitere Softwaresparte schaffen. Eine Integration in die bestehende Geschäftstätigkeit mit ERP-Software ist nicht vorgesehen. Der Grund: SoftM Semiramis wendet sich an mittelständische Firmen und adressiert damit eine andere Zielgruppe als das für kleine Firmen entwickelte "Altum". Die Software entwickelt Comarch in Polen, vertreibt sie aber seit 2008 als "SoftM Altum", obwohl der ERP-Anbieter aus München nicht in die Vermarktung involviert ist. Altum steht auf dem deutschen Markt mit Lösungen von Sage, Lexware, SoftENGINE und anderen Herstellern im Wettbewerb. Unlängst hatte das Softwarehaus eine Retail-Lösung inklusive Kassenfunktion freigegeben.

ERP für Kleinfirmen: SoftM Altum

Das noch junge Softwareprodukt verfügt über eine flexibel anpassbare Oberfläche, die an Microsoft Office 2007 erinnert, eine integrierte Workflow-Komponente für Prozessanpassungen ohne Programmierung und über ein integriertes Budgetierungs- und Berichtswerkzeug. Ferner sind ein Webshop und eine Ebay-Schnittstelle erhältlich. Künftig will Comarch Altum auch zur Miete anbieten. Der IT-Anbieter betreibt eigene Rechenzentren in Polen. Der ASP-Betrieb setzt aber eine entsprechende Web-Oberfläche des ERP-Systems voraus, an der das Softwarehaus derzeit arbeitet.

Kommentar

Mit der Weiterentwicklung "Magellan" adressiert SoftM ein Problem vieler Softwarehäuser mit Partnerstruktur: Modifikationen am Kernsystem trotz Branchenausrichtung beschränken, identische Entwicklungen verschiedener Partner vermeiden und Softwaregleichteile schaffen, die sich mehrfach und in unterschiedlichen Lösungszusammenhängen verwenden lassen.

Trotz Magellan bleibt es jedoch dabei, dass Branchenlösungen den ERP-Standard von Semiramis verändern und Release-Wechsel erschweren können. Der Grund: Sie greifen mitunter tiefer in das System ein, etwa durch die Modifikation von Standardklassen. Der Add-on-Ansatz kann somit nur ein erster Schritt sein.

Ferner muss SoftM den Standardfunktionsumfang von Semiramis erweitern. Dazu zählt beispielsweise eine Konzernkonsolidierung über das integrierbare Rechnungswesen von SoftM. Der Hersteller vermarktet das Produkt als Multisite-fähige ERP-Lösung und wendet sich damit an Firmengruppen beziehungsweise Anwender mit Konzernstrukturen, bei denen eine Konsolidierung der Finanzschlüsse für Standorte, Werke und Lager erforderlich ist. Derzeit muss SoftM diese Aufgaben mit Drittlösungen wie etwa IDL abdecken.

Des Weiteren fehlt ein Kalenderabgleich zwischen E-Mail- und Kalendersystemen wie Outlook und Lotus Notes und dem ERP-System, wie sie andere Hersteller bereits vorweisen können.