Ratgeber PC-Rettung

So zerstören Sie jeden PC

27.05.2010

Übertakten, Hitzetod, Mainboard-Tausch

Fehler: "Übertakten ist cool"
Im Gegenteil! Früher mag es diesen ehrenvollen Wettstreit unter Computerfreaks gegeben haben: Anerkennung erntete, wer einem Prozessor ein Megahertz mehr entlockte oder einer Grafikkarte ein zusätzliches Frame pro Sekunde abzuringen vermochte. Solches Übertakten kommt aber nur zu Stande, indem man einzelnen PC-Komponenten Einstellungen aufzwingt, die außerhalb ihrer Spezifikation liegen. Das sollten Sie vermeiden, denn übertaktete Bauteile quittieren den Dienst viel zu früh.

Besser ist es so: Die heutigen PC-Bauteile sind so schnell, dass Sie durchs Übertakten keinen Vorteil mehr haben. Davon mal abgesehen, sind auch die Preise von Prozessor, Grafikkarte und RAM inzwischen gesunken. Da ist es doch bequemer, ein veraltetes Gerät bei Ricardo oder eBay zu verkaufen und durch ein neues zu ersetzen.

Fehler: "Das bisschen Hitze ist egal"
Keineswegs! Im PC-Gehäuse muss ein stetiger Luftstrom dafür sorgen, dass die Bauteile vernünftig gekühlt werden. Wird's dem PC zu heiß, stürzt er ab. Schlimmstenfalls sind dabei Ihre Daten gefährdet, denn gerade eine Festplatte ist ein sensibles Gerät und kennt in Sachen Hitze kein Pardon.

Besser ist es so: Prüfen Sie etwa zweimal jährlich, ob die Lüftungsschlitze am und im Gehäuse nicht durch herabhängende Kabel, andere Geräte oder Staubflocken verstopft sind. Pferchen Sie den PC nicht in einen Schrank oder in eine zu enge, abgeschlossene Nische. Die warme Abluft muss schließlich irgendwohin verschwinden können. Einen zu lauten Lüfter, der Sie bei der Arbeit stört, schalten Sie nicht einfach ab, sondern ersetzen ihn durch ein leiseres Gerät.

Fehler: "Mainboard-Tausch ohne Neuinstallation"
Nicht mit Windows! Das wäre ja bequem: Bauen Sie einfach Ihre fertig installierte Harddisk aus dem alten PC in den neuen ein oder ersetzen Sie mal eben das Mainboard – alles ohne Windows neu zu installieren. Sie werden sehen: Nichts geht mehr! Der springende Punkt ist hierbei nicht die erneute Windows-XP-Produktaktivierung, denn die ist innerhalb von Minuten erledigt. Stattdessen werden es die Gerätetreiber sein, die Ihnen in die Quere kommen.

Es ist fast ausgeschlossen, dass Sie ein bereits installiertes Windows XP in einem neuen PC bzw. mit einem neuen Mainboard wirklich sauber zum Laufen bekommen, es sei denn, es handle sich um völlig baugleiche Hardware: gleicher Chipsatz, gleicher Prozessor, gleiche Netzwerkkarte etc. Besser ist es so: Beißen Sie in den sauren Apfel und installieren Sie Windows komplett neu auf ein frisch formatiertes Laufwerk C:.