So werden Web-Services zum Erfolg

29.01.2004
Von Katharina Friedmann

Web-Services sollten die Produktivität des Kunden erhöhen. Die besten Web-Services sparen dem Kunden Zeit und Geld, gewähren aber gleichzeitig mehr Flexibilität. Ein Krankenhausnetz in Washington beispielsweise, das seinen Ärzten die Laborberichte via Web-Service direkt zukommen lässt, statt das Reporting-Personal im hauseigenen Call-Center aufzustocken, erfüllt damit bereits drei wesentliche Erfolgskriterien: einen schnelleren Turnaround, kostengünstigere Lieferung und bequemen Zugriff.

Web-Services sollten sich ohne Modifikationen von vielen Kunden nutzen lassen. Wenig ratsam ist es, einen Service anhand der Spezifikation des Erstkunden zu erstellen und diesen dann sukzessive den Anforderungen der jeweiligen Folgeklientel anzupassen. Besser ist es nach Meinung von Forrester, sich im Vorfeld eingehend mit vier Kunden aus unterschiedlichen Segmenten zu befassen, um zu verstehen, welche Daten und Prozesse für sie wichtig sind. Dank dieser Vorarbeit konnte etwa das amerikanische Online-Auktionshaus Ubid Web-Services kreieren, die viele Auktionsanbieter sofort - ohne dass die Funktionsweise des Dienstes angepasst werden musste - für das Posting ihrer Inventare nutzen konnten.

Empfehlungen für Business-Manager

Wer Business-Web-Services für geschlossene Benutzergruppen (Kunden, Lieferanten) anbieten will, sollte laut Forrester die folgenden Ratschläge zur Erstellung geschäftsorientierter Dienste befolgen:

Die Geschäftsintegration im Fokus . In den vergangenen vier Jahren sind Web-Services als Mittel der Geschäftsintegration wesentlich hilfreicher geworden. Das ist nicht zuletzt Unternehmen wie Southwest Airlines, Amazon.com und dem Autofinanzierungskonsortium Routeone zu verdanken, die Web-Services nutzten, um ihre B-to-B-Geschäftsmodelle zu realisieren. So lassen sich viele E-Business-Projekte, die bereits 1999 angegangen wurden, dank ausgereifter und kostengünstiger Technik heute endlich realisieren.

Einfache Web-Services - für Topkunden und Partner kostenlos. Diese Zuwendung nach dem Motto "Keep it free and simple" hilft, Berührungsängste auf Seiten des Kunden abzubauen, indem sie dessen Business Case vereinfacht, Sicherheit und Vertrauen gibt, aber auch als Starthilfe fungiert. Wer seinen besten Kunden und Partnern etwa die Auftragsstatusabfrage oder einen Preis- und Verfügbarkeits-Check kostenlos ermöglicht beziehungsweise Einblick in den Produktionszeitplan gewährt, legt die Karten offen und verhindert Fehlinvestitionen. Der Bonus für den Anbieter: Der Kunde wird verstärkt den elektronischen anstelle des teuren manuellen Informationskanals nutzen. So lässt etwa Harley Davidson seinen Partner Ticketmaster via Web-Service wissen, wenn ein Ticket-Käufer ein Mitglied der Harley-Davidson Owner's Group (HOG) ist und somit einen Rabatt verdient. Mit der Zeit wird der Umgang mit der Technologie in den Geschäftsalltag einsickern. Zudem