Entspannen ohne Handy-Abzocke

So behalten Sie den Durchblick im Urlaubs-Tarifdschungel

22.07.2011
Von 


Manfred Bremmer beschäftigt sich mit (fast) allem, was in die Bereiche Mobile Computing und Communications hineinfällt. Bevorzugt nimmt er dabei mobile Lösungen, Betriebssysteme, Apps und Endgeräte unter die Lupe und überprüft sie auf ihre Business-Tauglichkeit. Bremmer interessiert sich für Gadgets aller Art und testet diese auch.
Kurz mit dem Smartphone im Web surfen, E-Mails lesen oder mit Freunden quatschen. Was zuhause kein Problem ist, kann im Ausland ein kleines Vermögen kosten. Ein Überblick.
Teurer Spass: Handy-Telefonate im Ausland
Teurer Spass: Handy-Telefonate im Ausland
Foto: E-Plus-Gruppe

Es ist wieder soweit: Wenn Millionen von Menschen in den wohlverdienten Sommerurlaub fahren, bricht für die Mobilfunkbetreiber die vermutlich lukrativste Zeit des Jahres an. Grund dafür sind die hohen Auslandstarife, mit denen sich trotz Maßnahmen der EU-Kommission (und dem darauf folgenden Geheule und Zähneknirschen der Carrier) noch immer richtig viel Geld verdienen lässt. Wie viel was kostet, hat nun das Online-Reisebüro ab-in-den-urlaub.de in einer Studie zusammengefasst. Das Unternehmen untersuchte dazu 250 unterschiedliche Auslandstarife mit 5.112 Preisen der 20 größten deutschen TK-Anbieter.

Hinweis: Da Minutenpreise keine gute Vergleichsbasis mehr bilden (z.B: "Smart Traveler Tarif" von T-Mobile), ist Grundlage der Beispielrechnungen jeweils der Fünf-Minuten-Takt der Standard-Tarife. Unter den Begriff Vertragshandys werden in der Studie sowohl Festvertrags- als auch Postpaid-Angebote gezählt.

Anrufe Urlaubsland nach Deutschland

Besonders teuer: Außereuropäische Länder
Besonders teuer: Außereuropäische Länder
Foto: ab-in-den-urlaub.de

Wie die Studie aufzeigt, ist es weltweit im Schnitt egal, ob der Urlauber oder Geschäftsreisende aus dem Ausland mit seinem deutschen Vertrags-Handy ein deutsches Handy in Deutschland anruft oder ein deutsches Festnetztelefon. Die Kosten liegen jeweils durchschnittlich bei 8,16 Euro für ein fünfminütiges Gespräch. Je nach Land kann es jedoch deutliche Unterschiede geben: So fallen bei Telefonaten aus einem der europäischen (EU) Länder durchschnittlich nur 3,21 Euro an. Außerhalb Europas sind weltweit im Schnitt saftige 13,05 Euro für fünf Minuten Telefonieren fällig. Zu den teuersten Ländern für Fünf-Minuten-Gespräche zählen die Dominikanische Republik (13,72 Euro), Tunesien (13,90 Euro), Thailand (13,90 Euro), Südafrika (13,81 Euro) oder Mexiko (15,84 Euro). Dagegen sind Handy-Anrufe aus den USA nach Deutschland mit 7,71 Euro für ein Fünf-Minuten-Gespräch, oder aus der Türkei mit 7,66 Euro, relativ günstig.

Übersicht Handy-Telefonie: Tarife und Anbieter
Übersicht Handy-Telefonie: Tarife und Anbieter
Foto: ab-in-den-urlaub.de

Um die Verwirrung noch größer zu machen: Neben den Ländern gibt es auch noch je nach Anbieter und Tarif Preisunterschiede von bis zu 21 Prozent. Der Studie zufolge sind weltweit die fünf Anbieter 1&1, Vodafone, Versatel, congstar oder Klarmobil im Schnitt zwischen fünf und acht Prozent teurer als der Durchschnitt. Am günstigsten sind BASE, E-Plus, Discotel, Simply und Simyo. Die Telekom belegt mit ihrer Tochter T-Mobile ein gutes Mittelfeld.

Mit im Schnitt 7,90 Euro für ein Fünf-Minuten-Gespräch fallen Anrufe mit dem Prepaid-Handy aus dem Ausland nach Deutschland etwas günstiger als mit Vertrags-Handys (8,16 Euro) aus. Anders bei Anrufe aus dem europäischen Ausland nach Deutschland. Hier müssen mit einem Prepaid-Handy im Schnitt 3,33 Euro in fünf Minuten bezahlt werden - mit einem Vertrags-Handy sind es aber nur 3,21 Euro. Weitaus größer ist der Preisunterschied für Anrufe außerhalb Europas nach Deutschland. Hier sind für Anrufe bei Nutzung eines Prepaid-Handys im Mittel stolze 13,06 Euro für ein Fünf-Minuten-Gespräch zu bezahlen.