Roaming im Urlaub

SMS im Ausland sollen unter 15 Cent kosten

15.07.2008
SMS-Junkies dürfen sich freuen. Geht es nach EU-Kommissarin Viviane Reding, dann sollen SMS im Ausland künftig unter 15 Cent kosten.

Die Mobilfunkanbieter waren vorgewarnt. Bereits im Februar hatte Reding von den Konzernen eine deutliche Senkung der Roaming-Gebühren für den SMS-Versand gefordert und ihnen eine Frist bis zum 1. Juli gesetzt. Nachdem die Konzerne nicht reagierten, will Reding die Tarife für die Kurznachrichten jetzt per Verordnung auf maximal 15 Cent begrenzen. Dass die streitbare EU-Kommissarin im Umgang mit Großkonzernen nicht zimperlich ist, hatte sie erst vergangenes Jahr bewiesen: Per Verordnung unterband sie die Abzocke bei Handy-Telefonaten im Ausland.

Zur Zeit zahlen EU-Bürger für eine der rund 2,5 Milliarden Kurznachrichten, die in Europa ins Ausland versandt werden, bis zu 80 Cent. Und das ist in den Augen von Reding eindeutig zu viel. "Die Industrie hat beim Roaming Gewinnmargen von 97 Prozent und das ist skandalös", zeigte sich die Kommissarin gegenüber der "Süddeutschen Zeitung" verärgert. In ihren Augen sind Preise zwischen elf und 15 Cent angemessen. Und diese Tarife will sie den Mobilfunkern nun verordnen. Allerdings müssen Redings Vorschläge noch das EU-Parlament und der Ministerrat beraten, so dass Urlauber davon wohl erst 2009 profitieren. Hoffen dürfen auch Geschäftsreisende, die im Ausland viel mit dem Notebook unterwegs sind. Reding stellte in Aussicht, dass sie auch beim Daten-Roaming intervenieren werde. (hi)