Linux- und Open-Source- Rückblick für Kalenderwoche 21

Skype 4.2 für Linux

28.05.2013
Von 
Jürgen Donauer war als Systemadministrator zunächst für Informix und später IBM tätig. Dann verschlug es ihn in das Rechenzentrum von Media-Saturn. Dort kümmerte er sich mitunter um die Webserver, Datenbankanbindungen und den Online-Shop. Anschließend war er als Redakteur im Bereich Linux für TecChannel tätig.
Ab sofort gibt es eine neue Skype-Version für Linux. Die Entwickler haben einige neue Funktionen eingepflegt und viele Fehler ausgebessert.

Die COMPUTERWOCHE zeigt die wichtigsten Informationen zu Linux und Open-Source in Kalenderwoche 21. Die Entwickler von Proxmox VE haben Version 3.0 zur Verfügung gestellt.

Es gibt eine neue Version von Kanotix, die direkt vom LinuxTag 2013 in Berlin verkündet wurde. Die Entwickler des Firewall-Systems IPFire haben eine Aktualisierung ausgegeben. Precise Puppy 5.6 ist binärkompatibel zu Ubuntu und bringt einige Verbesserungen gegenüber 5.5 mit sich.

Skype 4.2 für Linux

Ab sofort gibt es eine neue Skype-Version für Linux. Es gibt laut offizieller Ankündigung diverse neue Funktionen. Verwendet ein Nutzer mehr als einen Bildschirm und gibt diesen für andere frei, wird der Screen genommen, auf dem sich das Anruf-Fenster im Moment befindet. Weiterhin haben die Entwickler die Symbole überarbeitet.

Weiterhin wurden viele Fehler ausgebessert. Zum Beispiel funktioniert nun das Deaktivieren von Grburtstags-Benachrichtigungen. Sie können Skype für Linux 4.2 aus dem Download-Bereich der Projektseite herunterladen.

Als Systemvoraussetzungen geben die Entwickler einen Prozessor mit 1 GHz, 256 MByte RAM und 100 MByte freier Festplattenplatz an. Der Grafiktreiber sollte außerdem Xv unterstützen. Wer anrufen möchte braucht eine Internet-Verbindung besser als GPRS. Letzteres ist für Sprach-Kommunikation nicht unterstützt.

Proxmox VE 3.0

Proxmox Virtual Environment (VE) ist eine komplette Virtualisierungs-Lösung für Server. Das Betriebssystem basiert auf Debian 7 und benutzt KVM und Container-basierte Virtualisierung.(OpenVZ) Sie können damit virtuelle Maschinen, Storage, virtualisierte Netzwerke und HA-Clustering realisieren.

Als Gast-Systeme unterstützt Proxmox offiziell Windows und Linux. Andere Betriebssysteme lassen sich ebenfalls damit betreiben. Dies ist allerdings durch die Community unterstützt. OpenVZ unterstützt nur Linux. Pro Host können Sie mit Proxmox 160 CPUs und zwei TByte Arbeitsspeicher verwenden.

Neu in Version 3.0 ist unter anderem die Möglichkeit, Templates verwenden zu können. Erstellte Vorlagen können Sie beliebig oft klonen. Dabei sind zwei Arten von Klonen verfügbar: Full und Linked. Letzteres bleibt mit dem Template verknüpft und benötigt daher nur wenig Speicherplatz.

Proxmox steht unter der AGPL v3 und ist komplett Open-Source. Interessierte und Firmen können sich allerdings professionelle Unterstützung dazu kaufen. Proxmox ist eine echte und kostengünstige Alternative zu den kommerziellen Angeboten wie zum Beispiel VMware vSPhere oder Microsoft Hyper-V.

Kanotix Dragonfire LinuxTag 2013

Die neueste Kanotix-Version basiert auf Debian 7 "Wheezy", das vor kurzer Zeit debütierte. Neben einer Version mit KDE als Desktop-Umgebung, gibt es auch eine schlankere Alternative mit LXDE.

Weiterhin gibt es eine Spezial-Version, bei der der Steam-Client schon vorinstalliert ist. Darüber hinaus enthält diese Ausgabe gfxdetect. Diese Software erkennt, ob sich eine NVIDIA- oder AMD-Grafikkarte im Rechner befindet und verwendet dann entsprechend den korrekten Treiber.

Die Kanotix-Entwickler bieten Ausgaben für 32- und 64-Bit an. Alle ISO-Abbilder sind Multi-Hybrid und lassen sich von CD, DVD oder USB-Stick starten. Weiterhin können Sie Kanotix Dragonfire LinuxTag 2013 per UEFI auf PC oder Intel-Macs booten. Interessierte finden Download-Links in der offiziellen Ankündigung.

IPFire 2.13 Core 68

In dieser Wartungs-Version haben die Entwickler kleinere Verbesserungen und Bugfixes eingepflegt. Unter anderem wurde strongswan auf Version 5.0.4 aktualisiert.

Seit Core 65 war die Deaktivierung OpenVPN-Roadwarrior-Verbindungen nutzlos, weil sich die Anwender weiterhin verbinden konnten. Das Problem ist nun mit diesem Update gelöst.

Das Web-Interface bringt eine neue Status-Leiste mit sich. Weiterhin wurde das Design überarbeitet und Administratoren bekommen mehr Informationen geliefert.

Weiterhin laden sich während des Installations-Assistenten die Netzwerk-Module. Somit ist eine Installation via PXE wieder möglich. Sie finden weitere Informationen in der offiziellen Ankündigung.

Precise Puppy 5.6

Die Entwickler von Puppy Linux sind bekannt dafür, jedes Bit zweimal umzudrehen. Somit ist diese Distribution extrem schlank und bringt doch eine beachtliche Auswahl an Software mit sich.

In der neuesten Version wurden viele Applikationen verbessert. Weiterhin haben die Entwickler diverse Komponenten in weitere Sprachen übersetzt.

Die Unterstützung für F2FS (Flash-Friendly File System) wurde verbessert. Als Kernel für diese Version dient 3.2.44. Allerdings gibt es nur einen Kernel und der ist als Nicht-PAE konfiguriert. Auf Rechnern mit mehr als 4 GByte Speicher funktioniert die Distribution zwar, erkennt aber den darüber hinaus gehenden Speicher nicht.

Wie der Name schon vermuten lässt, ist Precise Puppy zu Ubuntu 12.04 "Precise Pangolin" kompatibel. Anwender können auch auf die Repositories der Canonical-Distribution zugreifen. Sie finden die neueste Version von Precise Puppy im Download-Bereich der Projektseite. (mhr)