Nach dem 11. September wurde der US-amerikanische Geheimdienst CIA ein begehrter Arbeitgeber. In den letzten Jahren musste die Central Intelligence Agency aufgrund ihrer Skandale und missglückten Operationen um jede Fachkraft kämpfen, heute erhält sie 600 Bewerbungen am Tag.
So viel Patriotismus ist hierzulande zwar nicht zu beobachten, die Nachfrage nach Sicherheitsprofis ist aber auch auf dem deutschen Arbeitsmarkt gestiegen. Gleichzeitig bewerben sich wesentlich mehr junge Leute als zuvor um Jobs im Security-Bereich.
Stefan Grosse, Sicherheitsreferent beim Branchenverband Bitkom, ist zwar überzeugt, dass das Thema Sicherheit insgesamt einen Schub erhalten hat. Da hier aber strategische Entscheidungen zu treffen seien, erwartet der Verbandsvertreter eher mittelfristige Veränderungen: "Weder Backup-Lösungen noch Zugangskontrollen oder Chipkarten-Anwendungen sind von heute auf morgen zu realisieren."
Technikwissen allein reicht nicht
Außerdem fehle es an geeignetem Personal. Dazu Grosse: "Viele Unternehmen waren bereits früher mit Cyber-Attacken überfordert, weil sie nicht genügend qualifiziertes Sicherheitspersonal an Bord hatten - und so wird es auch in nächster Zeit bleiben." Technikwissen allein reiche nicht. Vielmehr seien soziale, pädagogische und betriebswirtschaftliche Kompetenzen gefragt.
Der Sicherheitsexperte müsse der Geschäftsleitung die Sicherheitslösung mit wirtschaftlichen Argumenten plausibel machen, mit Technikern über Internet-Protokolle und physikalische Sicherheitsfragen diskutieren und die Mitarbeiter für das Thema sensibilisieren. Der Bitkom-Vertreter: "Einen Fachmann zu finden, der alle Aspekte beherrscht, ist schwierig."