Der Markt für IT-Security

Sicherheit - ein weites Feld

24.09.2008
Von Katharina Friedmann

Weiter steigende Security-Ausgaben

Trotz der schwierigen Vermarktung läuft das Geschäft gut: So haben die hiesigen Anwenderunternehmen nach Erhebungen von Techconsult im vergangenen Jahr insgesamt 1,6 Milliarden Euro für IT-Sicherheit ausgegeben. "Das sind immerhin rund 2,3 Prozent der Gesamtausgaben für Hardware, Software und Services in Deutschland", berichtet Denis Mrksa, Analyst bei dem Marktforschungs- und Beratungshaus. Bis 2011 erwarten die Kasseler Auguren ein diesbezügliches Wachstum um jährlich zehn bis zwölf Prozent - Zuwachsraten, von denen der globale IT-Markt mit seinem für 2008 prognostizierten Plus von 4,5 (Gartner) beziehungsweise sechs Prozent (Forrester Research) nur träumen kann. Dass die Absicherung der IT für Unternehmen zum immer wichtigeren Investitionsaspekt wird, führt Mrksa neben den sich stetig vermehrenden und verschärfenden Bedrohungen auf die immer breitere IT-Durchdringung in Unternehmen, aber auch auf neue, mit veränderten Arbeitsabläufen einhergehende Sicherheitsrisiken zurück.

Was die für 2008 geplanten Sicherheitsinvestitionen betrifft, gibt es einer Gartner-Umfrage zufolge allerdings große Unterschiede: Während zehn Prozent der von den Marktforschern interviewten Firmen ein bis vier Prozent und knapp ein Drittel der Unternehmen zwischen fünf und neun Prozent ihres IT-Etats für Security ausgeben wollen, plant ein kleiner Anteil der Betriebe heuer sogar bis zu 50 Prozent ihrer Technikmittel für Sicherheit aufzuwenden. "Manche haben großen Nachholbedarf, während andere in den vergangenen Jahren stark investiert und ihre Hausaufgaben schon gemacht haben", erklärt Gartner-Analyst Casper die auffallenden Schwankungen.

Dauerbrenner Netzsicherheit und Virenschutz

Die Security-Ausgaben der hiesigen Anwender verteilen sich auf viele Einzelbereiche, konzentrieren sich laut Experton Group aber nach wie vor auf die Standardthemen Netzsicherheit (Firewalls) sowie Malware- und Spamschutz, gefolgt von Virtual Private Networks (VPNs) sowie Intrusion-Detection/Prevention-Systemen (IDS/IPS). Erst am unteren Ende der "Einkaufslisten" tauchen Bereiche wie etwa die viel diskutierte Mobile Security auf. Das lässt sich laut Funk auch an den Einnahmen der Anbieter ablesen: "Die in Deutschland mit Speziallösungen zum Schutz von PDAs und Smartphones erzielten Umsätze der einzelnen Anbieter bewegen sich überwiegend im einstelligen Millionenbereich." Als eine mögliche Ursache für die Anschaffungslethargie erachtet der Consultant, dass sich Mobility derzeit in 80 bis 90 Prozent der hiesigen Firmen noch primär auf Wireless E-Mail beziehungsweise das Personal-Information-Management (PIM) beschränkt und nur selten die mobile Anbindung an kritische Firmenapplikationen wie CRM oder ERP umfasst.

Auch nach Analysen der Kollegen von Techconsult bewegt sich der Markt für mobile Sicherheit in Deutschland mit einem Gesamtvolumen von rund 40 Millionen Euro noch auf geringem Niveau. Allerdings erwarten die Analysten in diesem Bereich aufgrund neuerdings verstärkter Investitionen für die kommenden fünf Jahre überdurchschnittlich hohe Wachstumsraten von insgesamt etwa 20 Prozent.