Achtung, Feind hört mit

Sicher per VoIP telefonieren

27.10.2011
Von Randolf Mayr

So sicher wie ISDN?

SIP-Provider, die auch einen Internetzugang bereit stellen, argumentieren damit, dass ihr Angebot ebenso sicher wie ISDN sei - schließlich verließen die Daten ja das Firmennetz nicht. Das Provider-Netzwerk wird dabei als vertrauenswürdig eingestuft. Anders sieht es mit SIP-Providern aus, die über das Internet erreicht werden. Die Sprachdaten nehmen einen nicht beeinflussbaren Weg durchs Internet und können dort jederzeit mitgehört werden. Wer mit solchen Anbietern arbeitet, sollte sich dessen auf jeden Fall bewusst sein. Allgemein bekannte Rufnummern von Diensten können in diesem Szenario ohne großen Aufwand automatisch gefiltert, mitgeschnitten und ausgewertet werden.

Haben Firmen ihre Niederlassungen über das Internet gekoppelt, können sie analog zu den Daten auch bei Sprache auf bewährte Voice over Virtual Private Network-Lösungen (VoVPN-Lösungen) setzen. Dieser Ansatz hat den Vorteil, dass weder die TK-Anlage, noch die Telefone SIPS- tauglich sein müssen, um zumindest die Sprache im Internet vor fremdem Zugriff zu schützen. Gilt es, in diesem Umfeld die gesamte Strecke von Endgerät zu Endgerät zu sichern, kann hier ebenfalls SIPS verwendet werden.

Dass das Thema SIPS vermehrt an Bedeutung gewinnt, zeigt die steigende Zahl an VoIP-TK-Anlagen und Endgeräten, die diesen Standard unterstützen. Auf diese Weise ist es möglich, im gesamten eigenen Firmennetz zu verschlüsseln. Dies gilt natürlich auch beim Einsatz von Media-Gateways, die es einer VoIP-TK-Anlage ermöglichen, ISDN zu sprechen. Aktuelle SIP-Telefone zeigen dem Anrufer im Display an, ob der aktuelle Ruf verschlüsselt ist oder nicht. Ebenso können SIP und SIPS gemeinsam genutzt werden, um nur sicherheitsrelevante Anschlüsse zu verschlüsseln. (hi)