Web-Content-Management

SharePoint 2010 als WCM-Plattform entdeckt

26.09.2011
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Wolfgang Miedl arbeitet Autor und Berater mit Schwerpunkt IT und Business. Daneben publiziert er auf der Website Sharepoint360.de regelmäßig rund um Microsoft SharePoint, Office und Social Collaboration.

Evonik migriert zunächst 40 Intranets

Beim Evonik-Konzern basiert das weltweite Intranet für 39.000 Mitarbeiter auf SharePoint. An 100 Standorten in 31 Ländern stehen lokalisierte Sites im identischen Design bereit - hier die deutsche Variante.
Beim Evonik-Konzern basiert das weltweite Intranet für 39.000 Mitarbeiter auf SharePoint. An 100 Standorten in 31 Ländern stehen lokalisierte Sites im identischen Design bereit - hier die deutsche Variante.

Vor einer ähnlichen Aufgabenstellung wie TTS stand auch Evonik Industries AG, allerdings mit einer stärkeren Gewichtung auf der Intranet-Seite. Der Konzern für Spezialchemie und Energieerzeugung hatte sich zur Aufgabe gesetzt, seine 40 weltweit verteilten Intranets auf einer zentralen WCM-Plattform zu konsolidieren. Ziel war es, allen 39.000 Nutzern an hundert Standorten in 31 Ländern die gleiche Oberfläche zu bieten. Auslöser für das Projekt war im Jahr 2007 der Zusammenschluss der drei Unternehmen Degussa, RAG und Steag zu Evonik. Zeitgleich ging damals die neue SharePoint-Plattform in Betrieb, um Schritt für Schritt alle bestehenden Online-Auftritte, zwei Redaktionssysteme und Datenbanken abzulösen.

Komplettes Redaktionssystem in SharePoint: 400 Redakteure arbeiten bei Evonik am weltweiten Intranet. Bei der Entwicklung der Arbeitsumgebung wurde auf Usability geachtet - hier ein Beispiel für Bildauswahl-Dialoge.
Komplettes Redaktionssystem in SharePoint: 400 Redakteure arbeiten bei Evonik am weltweiten Intranet. Bei der Entwicklung der Arbeitsumgebung wurde auf Usability geachtet - hier ein Beispiel für Bildauswahl-Dialoge.

Als zentrale Neuerung der Lösung ersannen die Entscheider eine strikte Personalisierung. So sollten zwar weltweit alle Mitarbeiter eine einheitliche Portaloberfläche erhalten, jedoch mit nach Standort und Rolle variierenden Inhalten. "Unsere User erhalten so einerseits alle konzernweit relevanten Informationen, gleichzeitig aber auch auf den für ihren Standort- und Geschäftsbereich bezogenen Content", sagt Urs Schnabel, der als Chefredakteur Online die Plattform von Essen aus verantwortet. Schnabel hat ausgerechnet, dass so in Summe bis zu 600 Varianten einer Seite im Evonik-Intranet zur Verfügung stehen.

Intuitive Bedienung der Editoren und Konfiguratoren im Evonik-Intranet: Die Redakteure können Seitenlayouts visuell anpassen, Module werden per Drag-and-Drop in die entsprechenden Seitenbereiche platziert.
Intuitive Bedienung der Editoren und Konfiguratoren im Evonik-Intranet: Die Redakteure können Seitenlayouts visuell anpassen, Module werden per Drag-and-Drop in die entsprechenden Seitenbereiche platziert.

Rund 400 Redakteure kümmern sich im Konzern um die Inhalte und produzieren täglich etwa 50 Beiträge in Wort und Bild. Ein Baukasten mit Formatvorlagen sorgt dabei für die Einhaltung des Corporate Designs, Workflows mit Rechteverwaltung strukturieren die Abläufe - vom Themenvorschlag vor Ort über die Klassifizierung und Freigabe an zentraler Stelle bis hin zur Datenübergabe an SharePoint für die Veröffentlichung. Inzwischen steht bei Evonik auch die Migration der öffentlichen Web-Auftritte auf das neue WCM-System an. 60 Sites wurden bereits umgestellt und nutzen die Kernfunktionen der SharePoint-Lösung. Versuchsweise kommt derzeit auch die Enterprise-Search-Funktion zum Einsatz, die zukünftig Kern einer konzernweiten Suchmaschine sein soll. Und schließlich bereitet die IT derzeit auch noch die Umstellung auf SharePoint 2010 vor.