Agile Softwareentwicklung

Scrum entfesselt Kreativität

01.01.2020
Von 

Björn Kibbel ist seit 1999 bei der innobis AG tätig. Als Manager Development und Integration Services analysiert er bankfachliche Geschäftsprozesse und die damit verbundenen Anforderungen an die IT-/SAP-Landschaft und übernimmt die Architekturberatung bei Banken.

Scrum oder nicht Scrum?

Nachdem die Scrum-Basics (Konzept, Vorgehen, Akteure) ausführlich dargestellt und durch drei Anmerkungen aus der Praxis ergänzt wurden, bleibt die Frage: Welches Vorgehensmodell ist für die Aufgabenstellung, das Unternehmen/den Auftraggeber, das Team etc. am besten geeignet? Wann sollte die klassisches Wasserfallmethode und wann eine agile Methode wie Scrum zum Einsatz kommen? Denn beide Varianten haben Vor- und Nachteile und ihre jeweiligen legitimen und sinnvollen Anwendungsbereiche.

Für eine klassische Methode - das sei noch einmal erwähnt - sprechen durchaus gewichtige Faktoren. Das sind in erster Linie:

  • die prioritäre Einhaltung des Budget- und Zeitrahmens,

  • eine klare Definition von Zielen und Lösungen sowie

  • eindeutige personelle Strukturen mit festen Verantwortungen.

Wer Stabilität, Planbarkeit und straffe Richtlinien benötigt, ist hiermit gut beraten. Außerdem ist nicht zu unterschätzen, dass das technologische Risiko bei dieser bekannten und etablierten Methode gering ausfällt.

Dagegen sind drei Gründe für den Einsatz einer agilen Methode - vornehmlich Scrum als inkrementelles, iteratives und adaptives Vorgehen - anzuführen:

  • Im Schnitt lässt sich eine bessere Softwarequalität bei kürzeren Einführungszeiten im Projekt und einer gleichzeitigen Risikominimierung erreichen.

  • Wenn Scrum zum Projektziel passt, sich alle Beteiligten auf die Grundfesten der oben beschriebenen Scrum-Werte verständigt haben und ein Team mit individuellen, spezialisierten Skills besteht, laufen Scrum-Projekte ungemein erfolgreich.

  • Gegenüber anderen Ansätzen wie dem klassischen Wasserfall-Vorgehen ist Scrum insbesondere in dynamischen Umfeldern mit häufigen Änderungen der Anforderungen, bei Nutzung innovativer Technologien und kurzen Planungszyklen im Vorteil.

Bevor ein neues Projekt aufgesetzt wird, lohnt es sich, sich über das passende Projektmanagement Gedanken zu machen und gegebenenfalls den Rat einer professionellen Projektmanagementberatung einzuholen, bevor eine Entscheidung zur Methode fällt. Denn die richtige Methode bestimmt den Projektverlauf und das Ergebnis maßgeblich mit.