SCO kauft Visionware Der PC-Unix-Marktfuehrer baut seine Windows-Strategie aus

23.12.1994

MUENCHEN (gfh) - Die Santa Cruz Operation Inc. (SCO), Santa Cruz, hat fuer 14,7 Millionen Dollar die britische Visionware Ltd. gekauft. Damit ziehen die Kalifornier einen der bedeutendsten Mitbewerber auf dem Gebiet der Windows- und Unix-Integration auf ihre Seite.

"Wir wollten nicht nur die Produkte, sondern auch die Vertriebswege und den Kundenstamm", verdeutlicht Wolfgang Ehrenthaler, SCOs Marketing Manager Zentraleuropa, die Ziele seines Unternehmens. Visionware habe allein von 1993 auf 1994 seinen Umsatz im Geschaeft mit Unix-Windows-Integrationsprodukten auf zwoelf Millionen Dollar verdoppeln koennen. Das entspricht einem Anteil von rund 26 Prozent im X-Server-Markt, womit Visionware nach der Hummingbird Ltd. die zweite Position belegt.

In genau diesem Marktsegment versucht SCO seit ueber einem Jahr, mit seiner Windows-friendly- Strategie zu reuessieren. Der PC-Unix- Marktfuehrer versteht sich heute als Anbieter von auf Windows- Clients optimierten PC-Unix- Server-Systemen. Diese Marktnische habe laut Ehrenthaler den Vorteil, dass man dabei unnoetigen Auseinandersetzungen mit den Unix-Anbietern auf der Server- und mit Microsoft auf der Client-Seite aus dem Weg gehen koenne.

Freilich hat diese Strategie zur Folge, dass Produkte mit Funktionen wie Visionwares Terminalemulation "PC-Connect", der X- Server "X-Vision" und das Datenbankzugriffs-Tool "SQL-Retriever", bereits durch die SCO-Tochter Ixi unter der Bezeichnung "Eye-to- Eye" auf den Markt gebracht wurden.

"Die Einfachheit der Visionware-Produkte und vor allem ihre Beliebtheit bei den Kunden kann allerdings dazu fuehren", so Ehrenthaler, " dass die bisherigen Eye-to-Eye-Komponenten ersetzt werden." Eine Entscheidung faellt jedoch erst, wenn Ixi-Chef Ray Anderson Ende Januar 1995 seinen Integrationsplan vorlegt. Bis dahin sollen sowohl die Produktentwicklung als auch die Vertriebskanaele bei Visionware aufrechterhalten bleiben.