Das beste Flip-Modell bisher

Samsung Galaxy Z Flip 5 Test

10.09.2023
Von  und
Wenn Dennis nicht gerade ein Smartphone testet oder ein Youtube-Video abdreht, ist er im Fitnessstudio oder in den Alpen beim Motorradfahren (Sommer) oder Snowboarden (Winter) zu finden – Sport gehört für ihn einfach zum Leben dazu. Nicht zu vergessen ist seine Reiseleidenschaft, er fühlt sich vor allem in den USA gut aufgehoben – zumindest für eine gewisse Zeit.
Henry schreibt für unsere Schwesterpublikation TechAdvisor.com.
Das Galaxy Z Flip 5 ist das beste Flip-Modell bisher, aber die Kamera und die Akkulaufzeit enttäuschen für den Preis.
Foto: Dominik_Tomaszewski

Pro

  • Wirklich kompakt

  • Erstklassige Verarbeitungsqualität

  • Es macht Spaß, ein Klapp-Handy zu haben

  • Clevere Software-Funktionen

Kontra

  • Der äußere Bildschirm ist die Lösung für ein geschaffenes Problem

  • Mittlere Akkulaufzeit

  • Solide Kameras, aber genauso wie beim Z Flip 4

  • Langsames Aufladen

Fazit

Das Samsung Galaxy Z Flip 5 ist ein witziges Klapp-Handy, das die Monotonie von Smartphone-Designs durchbricht und eine gute Wahl ist, wenn Sie ein kleines Handy in der Tasche haben möchten. Allerdings gibt es hier einige Kompromisse, vom äußeren Bildschirm über die Akkulaufzeit bis hin zur Kameraqualität.

Das Galaxy Z Flip 5 ist in vielerlei Hinsicht wahrscheinlich immer noch das beste faltbare Handy ist, das man kaufen kann. Das liegt vor allem an Samsungs fünfjährigem Software-Support und dem weltweit besseren Kundendienst im Vergleich zum Flip-Rivalen Motorola. Außerdem ist das Z Flip 5 günstiger als Samsungs weiteres Falt-Modell Galaxy Z Fold 5.

Design und Verarbeitung

  • Lässt sich im geschlossenen Zustand flach zusammenlegen

  • Kompakt im geschlossenen Zustand

  • Glänzend und glitschig

Das Galaxy Z Flip 5 lässt sich wie die klassischen Klapp-Handys der frühen 2000er-Jahre zusammenklappen, sodass es besonders klein in der Hand liegt und in der Hosentasche wirklich nicht stört. Es ist das Gegenstück zum Galaxy Z Fold 5, das grundsätzlich die Größe eines normalen Smartphones hat und aufgeklappt zum Tablet wird.

Foto: Dominik_Tomaszewski

Samsung schafft es, das Scharnier für den Falt-Mechanismus so umzugestalten, dass keine große Lücke mehr am zwischen den beiden Gehäuse-Hälften entsteht. Zuletzt haben wir das flache Schließen beim Pixel Fold von Google gesehen.

Samsung gibt an, dass das Scharnier und der Bildschirm 200.000 Mal zusammengeklappt werden können, ohne kaputtzugehen - das sind mehr als fünf Jahre, wenn man es 100 Mal am Tag öffnet und schließt.

Foto: Dominik_Tomaszewski

Die Außenseite des Handys besteht hauptsächlich aus Glas und Aluminium, die beide eine rutschige Textur haben. Sehr rutschig sogar. Das Handy ist auf meinem ebenen Schreibtisch abgerutscht, und auf vielen Oberflächen bleibt es nicht ruhig liegen. Sie werden eine Schutzhülle brauchen. Wasserdicht ist das Z Flip 5 nach IPX8 - allerdings nicht staubdicht.

Foto: Dominik_Tomaszewski

Bildschirme und Lautsprecher

  • 6,7 Zoll 120 Hz AMOLED-Hauptbildschirm

  • 3,4-Zoll-AMOLED-Außenbildschirm (60 Hz)

  • 2 Stereo-Lautsprecher

Aufgeklappt hat das Z Flip 5 einen 6,7-Zoll-OLED-Bildschirm mit 120 Hertz, der ein hohes Seitenverhältnis von 22:9 aufweist. Die horizontale Display-Falte ist weiterhin sicht- und auch fühlbar. Aber das ist bei jedem aktuellen Falt-Handy so. Zum Falten verwendet Samsung einen Verbund aus Kunststoff und Glas, aber im täglichen Gebrauch fühlt es sich an, als würde man direkt auf Kunststoff tippen und streichen.

Die Falt-Technik ist absolut genial. Man muss sich aber bewusst sein, dass man nicht das hochwertige Gefühl eines Glas-Displays von normalen Smartphones bekommt.

Foto: Dominik_Tomaszewski

Seitlich gedreht ist der Bildschirm schön breit. Aber ich musste lernen, nicht ständig auf die nun vertikale Falte zu schauen. Sie ist in diesem Fall nämlich deutlicher zu sehen als auf dem größeren Falt-Handy des Z Fold 5.

Die wichtigste Neuerung des Z Flip 5 im Vergleich zu den Vorgängermodellen ist der äußere Bildschirm, der jetzt satte 3,4 Zoll misst und eine Bildwiederholrate von 60 Hertz bietet. So kann er wesentlich mehr Informationen anzeigen als die winzigen Displays zuvor.

Die Idee dahinter ist, dass man große Widgets für Apps wie Kalender, Wetter und Alarme ausführen sowie Benachrichtigungen anzeigen und mit ihnen interagieren kann, ohne das Handy aufzuklappen.

Foto: Dominik_Tomaszewski

Sie können darauf auch vollständige Apps wie Google Maps, Youtube und Whatsapp ausführen, letzteres sogar mit einer winzigen Tastatur zum Schreiben von Nachrichten.

Das ist natürlich sehr praktisch und sieht cool aus. Aber es wirkt wie eine Lösung für ein Problem, das Samsung selbst geschaffen hat. Der Sinn eines Flip-Modells - heute wie vor 20 Jahren - besteht darin, dass es ein kompaktes Design hat, das man schließen und weglegen kann. Man kann aufhören, es zu benutzen, und wird auch dazu ermutigt, dies zu tun. Man hat einen großen inneren Bildschirm, den man nutzen kann, wenn man ihn braucht.

Die Verwendung des äußeren Bildschirms ist in jedem Fall viel schlechter. Das einzig Nützliche ist, dass es als Hilfe dienen kann, um ein Selfie oder ein Gruppenfoto mit der Hauptkamera aufzunehmen. Ansonsten ist alles, was man damit machen kann, eher lästig und ein schlechteres Benutzererlebnis, als wenn man das Gerät einfach öffnet.

Ich bevorzuge die kleinen Bildschirme der Vorgängermodelle, die einen nicht ablenken, aber trotzdem wichtige Informationen anzeigen.

Foto: Dominik_Tomaszewski

Wenn das Handy geschlossen und der Bildschirm immer eingeschaltet ist, ist es nützlich, einen Blick auf die Uhrzeit, das Datum, die Benachrichtigungen oder den Akkustand werfen zu können. Ich möchte keine Netflix-Videos darauf ansehen - da geht zu viel an Erlebnis verloren.

In einer Notlage würde ich vielleicht Google Maps verwenden und das geschlossene Gerät leichter in einer Hand halten. Aber ich habe noch nie ein normales Smartphone in der Hand gehalten, während ich Google Maps benutzte und dachte, es wäre besser, wenn der Bildschirm viel kleiner wäre und viel weniger Informationen anzeigen würde.

Hier sehen Sie, wie Google Maps auf dem Z Flip 5 (links) im Vergleich zum äußeren Display des Motorola Razr 40 Ultra aussieht:

Foto: Dominik_Tomaszewski

Wenn überhaupt, dann unterstreicht das Cover-Display nur, dass Samsung einmal im Jahr etwas am Flip ändern muss, damit es sich vom letzten unterscheidet. Um fair zu sein - es ist absolute Geschmackssache und vielleicht gefällt es Ihnen ja auch.

Ich denke, dass das äußere Display des Z Fold 5 in Normalgröße viel sinnvoller ist, da es kein halbgares Widget-Fenster hat. Aber vielleicht wollen Sie kein so großes und schweres Modell haben.

Die beiden Stereolautsprecher in der Hörmuschel und an der Unterkante liefern eine ordentliche Lautstärke und verzerren auch bei höchster Lautstärke nicht, werden aber etwas schrill. Wie bei allen Handys gilt auch hier: Für Youtube und Podcasts gut, aber für Musik sollte man sich einen Bluetooth-Lautsprecher zulegen.