Auch Branchenprogramme eignen sich für SaaS
SaaS spielt immer dann seine Stärken aus, wenn es um standardisierte Prozesse geht. Schließlich ist das Vertriebsmodell auch deshalb im CRM-Bereich so erfolgreich, weil Kundenbeziehungs-Management - unabhängig von der Branche - im Prinzip den gleichen Regeln folgt. Ähnlich verhält es sich bei branchenspezifischen Programmen. Darauf setzen auch große Anbieter wie SAP. Die Walldorfer arbeiten beispielsweise mit der GUS AG, einem Spezialisten für die Lebensmittel- und Pharmaindustrie, zusammen.
Gut im Geschäft mit Branchenprogrammen ist zudem die Datev, der SaaS-Anbieter mit der vielleicht längsten Tradition. Doch die Branchenangebote beziehen sich nicht nur auf Steuerberater. Ein eher exotisches Beispiel ist die Lösung "Erntehelfer". Das Online-Tool ermöglicht es, Daten über beschäftigte Erntehelfer zu verwalten, und hilft beim jährlichen Ausdruck der notwendigen Antragsformulare sowie bei der Erfassung der Erntehelfererträge. Die Preise beginnen bei monatlich acht Euro pro Benutzer. Für knapp 20 Euro kann der Anwender noch einen Shop dazumieten, in dem er die Waren gleich verkaufen kann. Auch Bibliothekssysteme gibt es aus der Steckdose. Die Firma Datronic bietet etwa mit "Winbiap.net" eine entsprechende Lösung an.
Anwendungen müssen sich leicht standardisieren lassen
An der Frage, ob SaaS sich auch für Business-Intelligence-Lösungen (BI) eignet, scheiden sich bislang die Geister. Die größte Hürde bestehe in der Gesamtsicht auf die Daten, die in einer SaaS-Umgebung kaum zu erzielen sei, weil zu große Datenmengen bewegt werden, so die Kritiker. Hierzulande jedenfalls halten sich die Anwender, aber auch die Anbieter von BI-Lösungen - etwa Business Objects und Cognos - in Sachen SaaS noch zurück.