Facebook und Co

Russisch Inkasso in Zeiten des Web 2.0

10.12.2009

Die Polizei nutzt Google Earth

Im Jahr 2013 soll das sogenannte Gesetz zur Reform der Sachaufklärung in der Zwangsvollstreckung in Kraft treten. Dadurch bekommen Justizbeamte zwar mehr Befugnisse, eine "Detektivtätigkeit" ist nach Angaben des Justizministeriums in Berlin allerdings auch dann nicht vorgesehen.

Laut Zivilprozessordnung machen sich in Deutschland nicht die Gerichtsvollzieher, sondern die Gläubiger selbst, die oft von Inkasso-Unternehmen vertreten werden, auf die Suche. "Ein Inkasso-Unternehmen wird niemals direkt im Internet Kontakt zu einem Schuldner aufnehmen", sagt der Präsident des Bundes Deutscher Inkasso-Unternehmen, Wolfgang Spitz. Trotzdem spiele das Internet inzwischen eine wichtige Rolle. Alle Schuldner, die angeschrieben werden, erhalten eine Internet-Adresse, über die sie direkt mit dem jeweiligen Inkasso-Unternehmen in Kontakt treten können. "Der Schuldner soll es möglichst leicht haben."

Und nicht nur beim Versuch, Schuldner zu kontaktieren, ist das Internet eine Hilfe. Die Polizei fahndet inzwischen auch online nach Straftätern. "Natürlich nutzen wir Google und öffentlich zugängliche Netzwerke wie Facebook", sagt ein Sprecher des niedersächsischen Landeskriminalamtes. Auch die Luftaufnahmen, die Google Earth zur Verfügung stellt, könnten manchmal von Nutzen sein, um Umgebungen auszukundschaften und sich anzusehen, wie bestimmte Gebäude angelegt sind. "Dann müssen wir nicht gleich mit dem Polizeihubschrauber drüberfliegen."