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Roland Berger hilft Roland Berger aus der Patsche

30.06.2006

Zwischen 2002 und 2004 erzielte Roland Berger jedoch konstant einen Umsatz von rund 530 Millionen Euro, die Firma schrumpfte. Erst seit 20005 geht es wieder aufwärts, und auch in diesem Jahr entwickeln sich die Einnahmen bislang gut. Allerdings schrumpfte die Zahl der Partner zwischen 2003 und 2005 um rund 30 auf 135 - mit der Folge, dass ein zweistelliger Millionenbetrag für die Auszahlung aufgebracht werden musste. Bis zur Umstellung des Partnerschaftsmodells im April 2006 erhielt jeder Partner beim Ausstieg den aktuellen Wert seiner Beteiligung zurück. Das waren durchschnittlich 480 000 Euro, zitiert die FTD den Berger-Firmenchef Burkhard Schwenker. Insider berichten zufolge soll die Zahl aber in Wirklichkeit deutlich höher liegen, da hochrangige Partner mit weitaus größeren Beteiligungen unter den Betroffenen gewesen seien.

Berger hat in diesem Jahr ein neues Beteiligungsmodell eingeführt, dass derlei Aderlässe verhindern soll. Die Kapitalgewinne der Partner seien in Eigenkapitalanteile gewandelt worden, die nicht mehr ausgezahlt, sondern mit einer Dividende bedient würden, sagte Schwenker dem Wirtschaftsblatt. Außerdem sei der Einstiegspreis für Jungebrater gesenkt worden. Obwohl die Consultants diese Konditionen mit großer Mehrheit akzeptiert hätten, gebe es Unzufriedenheit im Unternehmen, berichtet die FTD. Viele Partner seien dadurch belastet, dass sie im Jahr 2000 eine persönliche Haftung gegenüber der Deutschen Bank akzeptiert hätten. Eine Reihe von Beratern sei derzeit auf dem Absprung. Vor allem die US-amerikanische Beratung Alix Partners werbe derzeit Consultants ab. (hv)