Und das als ehemaliger IBMer. Bis 1997 war er bei Big Blue Geschäftsführer Software in Deutschland, um dann im gleichen Jahr die weltweite Verantwortung für OS/2 zu übernehmen. Ein Jahr später wechselte er in den Vorstand zu Ralf Dommermuths erfolgreicher Web-Firma United Internet. 2003 ist er dann Vorstandsvorsitzender der Suse Linux AG in Nürnberg und verkauft ein Jahr später an Novell das Unternehmen. Hier bleibt er dann als Emea-Chef noch bis Mai 2005.
Ab diesem Zeitpunkt stürzt er sich richtig in die Open-Source-Szene (davor tat er das natürlich auch als Suse-CEO) und gründet einige Monate später die Open Source Business Foundation. Sie ist mittlerweile ein Verein von 150 Mitgliedern - davon 113 Firmen und Institutionen - mit einem umfangreichen Programm zur Unterstützung der Open-Source-Szene. Seibts Schwerpunkt ist das Coaching von Personen, die ihr Geld in diesem Umfeld verdienen wollen - angefangen von der Erstellung eines Business-Plans über Vertriebs- und Marketing-Training bis zu Unternehmensführung. Allein im vorigen Jahr waren es fast 180 solche Coach-Sitzungen, und das alles unentgeltlich. 20 Coaches gehören seinem Verein an, die ebenfalls kostenlose Betreuung anbieten.
Seibt gibt zu, dass sein Engagement in dieser Community ein Fulltime-Job geworden ist. Als Nächstes steht nämlich die Internationalisierung an. Ähnlich dem Deutschen Alpenverein gründet er in den nächsten Monaten Landessektionen in Europa. Den Anfang macht Österreich. Seibt versucht dennoch, wie er betont, in der verbliebenen Zeit seinen Leidenschaften Architektur und Kunst nachzugehen und sich der Familie zu widmen.