CW: Worum ging es bei dem Deal?
Jacob: Es geht darum, Multimedia auf eine neue Stufe zu heben, Entwickler und Künstler dafür zu gewinnen.
CW: Microsoft will also wieder einen Hausstandard setzen...
Jacob: Microsoft will, daß unsere Direct-X-Technik möglichst überall eingesetzt wird. Vor allem aber geht es um Java.
CW: Wie wichtig ist der Gates-Company das Java-Engagement?
Jacob: Microsoft nimmt die Programmiersprache sehr ernst.
CW: Muß Microsoft bei der Verwendung von Java in Direct X nicht aus Perfomance-Gründen Funktionen von Windows umgehen?
Jacob: Ja. Das ist der technische Hintergrund für den Kauf.
CW: Dürfen Java-Entwickler erwarten, daß sich mit Direct X Multimedia-Anwendungen für beliebige Plattformen schreiben lassen?
Jacob: Realistisch gesehen, gibt es keine Möglichkeit, auf Dauer Anwendungen hundertprozentig sauber in Java zu schreiben. Man wird auf Betriebssystem-Funktionen zugreifen müssen. Mein Rat an Entwickler ist daher, Code in Java-Anwendungen einzubauen, der spezifische Plattformen einbeziehen kann.
CW: Sun besteht aber auf der reinen Lehre...
Jacob: Das ist ein großer Fehler. Java wird immer umfangreicher, es jetzt schon kontrollieren zu wollen, wird die Entwicklergemeinde bald langweilen, wahrscheinlich sogar spalten.