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Red Hat Enterprise Linux 4 freigegeben

15.02.2005

RHEL 4 eignet sich für sieben Prozessortypen: 32-Bit-x86, Intels Xeon EM64T, Itanium, AMD-64 (Athlon und Opteron), IBMs Power sowie die Mainframes Z-Series und S/390. Das Betriebssystem unterstützt Hyperthreading- und Multicore-CPUs. Das System unterstützt bis zu 32 CPUs. Red Hat bietet die einheitliche Codebasis wie bisher in den Varianten "Advanced Server" (AS) für große Umgebungen, "Entry-Mid-Server" (ES), "Workstation" (WS) und als Grundlage des "Red Hat Desktop" an. Die ersten drei Varianten sind ebenfalls unverändert mit einem Update- und Patch-Service auf Subskriptionsbasis verbunden. Diesen gibt es in verschiedenen Leistungsstufen zu Preisen von 179 bis 2499 Dollar.

Red Hat garantiert, RHEL 4 über sieben Jahre zu unterstützen. In den kommenden Monaten sollen die über 1000 Applikationen für die Distribution zertifiziert werden. Für RHEL 2.1 und 3 entwickelte Applikationen benötigen in der neuen Umgebung ein Update oder so genannte Compatibility Libraries.

Die Freigabe von RHEL 4 hat der Distributor mit einem massiven Angriff auf Sun verbunden. Das neue Betriebssystem "wird Solaris verdrängen", verkündete der für die Region Europa, Naher Osten und Afrika zuständige Marketing-Chef Paul Salazar. Es gebe nun "keinen Grund mehr, bei Solaris zu bleiben".

Damit ist ein neuer Höhepunkt in der Beziehungskrise der einst engen Partner erreicht. Zuvor hatten leitende Sun-Manager Red Hat mit abfälligen Bemerkungen bedacht. Hintergrund der Auseinandersetzungen ist, dass Red Hat durchaus Erfolge bei Finanzinstituten und Telekommunikationsunternehmen vorzuweisen hat, zwei Branchen, aus denen die wichtigsten Sun-Kunden kommen. Linux befindet sich im Verdrängungswettbewerb mit Unix.